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Spanische Juden siedeln sich an

Schon im 1. Jahrhundert n.Chr. lebten in der Gegend Mischna- und Talmudgelehrte. Nach einer wechselvollen Geschichte von Eroberern wurde Safed unter osmanischer Herrschaft zu einer Stadt mit hohem jüdischen Einwohneranteil.
Zur Zeit der Inquisition flohen Tausende von spanischen Juden nach Safed, das dadurch eine Zeit des wirtschaftlichen und geistigen Aufschwungs erlebte. Seither gilt Safed/Zefat als einer der vier heiligsten Orte Israels.

Safed - die vier heiligen Städte

Die vier heiligen Städte Israels: Jerusalem, Hebron, Tiberias, Zefat

Vorläufiges Ende: das Erdbeben 1837

Nach einer Blütezeit im 16. und 17. Jahrhundert, als sie ein wichtiges wirtschaftliches und jüdisches Zentrum war, leiteten Unruhen und Seuchen den Niedergang der Stadt ein. Der größte Schlag kam mit dem Erdbeben von 1837, das den Großteil der Gebäude und Synagogen zerstörte. Viele der Juden von Safed wanderten aus, die meisten nach Jerusalem. Die Stadt versank in die Bedeutungslosigkeit und 1948 lebten nur noch 1800 Juden in ihr.

Davidka - geheimnisvolle »Atombombe«

Im israelischen Unabhängigkeitskrieg kämpfte die kleine Zahl von nur 120 Palmachkampfer gegen die zahlenmäßig weit überlegenen arabischen Stellungen oben auf der Zitadelle. Tagelang wurde unter großen Opfern auf beiden Seiten hart um die Stadt gekämpft. Aus Waffenmangel bauten die Juden die sog. Davidka, eine selbstgebastelte Kanone, die durch ihren fürchterlichen Lärm einen durchschlagend psychologischen Effekt erzielte.

Safed Davidka

Davidka im Batey ha-Osef Museum in Tel Aviv

Denn zu den arabischen Truppen war das Gerücht durchgesickert, die kleine jüdische Palmacheinheit sei im Besitz der Atombombe. Panikstimmung brach aus, und in der regnerischen, stürmischen Nacht des 17. Mai 1948 stürmten die Juden die Zitadelle. Von den Bewohnern Safeds wird heute dieses Ereignis als eines der vielen Wunder in ihrer heiligen Stadt gedeutet.

 

Safed Blick auf Berg Meron

Blick über Jaffa auf Berg Meron

Die »reinste Luft« des Heiligen Landes

Was die mystische Seite angeht, so kursiert seit dem 16.Jh. das Wort: "Die reinste Luft des heiligen Landes weht in Zefat. Es gibt keinen Ort, an dem man besser die Tiefen und Geheimnisse der Tora verstehen könnte". Es war die Zeit, als sich Hunderte von Rabbinen und Toraschülern hier ansiedelten und die Stadt ihr »goldenes Zeitalter« erlebte.

Einer der großen Kabbalisten und Mystiker war Rabbi Isaac Luria, auch unter dem Namen Ha-Ari, der Löwe, bekannt. Durch eine schmale Gasse erreicht man eine Synagoge, die den Namen des Meisters trägt.

Safed Abuhav Synagoge

Abuhav Synagoge

Issac Luria wurde im Jahre 1534 in Jerusalem geboren. Schon in seiner Jugend war er von der Mystik seiner Väter fasziniert und vertiefte sich in esoterische Studien. Bald entwickelte er sein eigenes System der Kabbala (Überlieferung) über Gott, Mensch, Welt, Gut und Böse, Schuld und Sühne. Gott ermöglichte die Welt und die Menschen durch einen Akt der Selbstbeschränkung. Im Gefolge einer durch Sünden der geschaffenen höchsten Wesen (Engel und Menschen) verursachten kosmischen Katastrophe entstanden Zersplitterungen in der Welt und in den Menschen.

Kabbala - jüdische Mystik

Durch Sinnbilder und geheimnisvolle Deutung des hebräischen Alphabets und der Zahlen in der Bibel wollte er den Sinn der Welt und alles Geschehens darin ergründen. Das Ziel seiner Lehre war es, einen Weg zur Vereinigung mit dem Schöpfer (Yichud=Einheit) zu finden und so die Erlösung zu beschleunigen. Die Tikkun haOlam, die Neuordnung der Schöpfung, war oberstes Ziel der lurianischen Kabbala.

Die Konsequenz dieser tieferen Einsicht sah Luria in der Aufforderung zu einem vollkommenen sittlichen Leben und einer unbegrenzten Liebe zu Gott. Ha-Ari war davon überzeugt, daß durch Gebet und rechtes Tun das geschichtliche Chaos, das durch die Sünde in die Welt gekommen ist, überwunden werden kann, also durch eine Art "Werkgerechtigkeit".

Die Synagoge steht an dem Platz, wo Ha-Ari jeden Freitagabend mit seinen Schülern den Schabbat wie eine geliebte Königing begrüßte. Dort entstand die Hymne "Geh voran, meine Geliebte, um den Bräutigam zu treffen."