

Alternative Kultstätte
Die erste Stadt Lajisch (auch Leshem, Laish genannt) wurde um 2700 v.Chr. gegründet und von kanaanitischen Stämmen bewohnt. Die Stadt wurde später vom israelischen Stamm Dan erobert und besiedelt (Ri 18,11-31). Nach der Teilung des salomonischen Reiches erhob der König des Nordreichs, Jerobeam, die Stadt Dan zur Kultstätte und Alternative zum Tempel in Jerusalem.
Als Kultort wurde Dan bis in die hellenistische Periode genutzt. In der Römerzeit wurde die Stadt verlassen, die Besiedelung verlagerte sich nach Banyas. 1838 erkannte der Theologe und Palästinaforscher Edward Robinson in dem Tel die biblische Stadt Dan. 1966 begann ein Archäologenteam mit Ausgrabungen und legte einen gepflasterten öffentlichen Platz frei. Im Sommer 1993 wurde ein schwarzer Basaltblock entdeckt, der die Tel-Dan-Inschrift trug.
Wasserkrieg
1964 kam es im sogenannten "Wasserkrieg" zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen Syrien und Israel um die Nutzung der Quelle. Anlass war die Grenzziehung von 1923 zwischen dem britischen Völkerbundsmandat für Palästina und dem französischen Völkerbundmandat für Syrien und Libanon. Die Grenze wurde mit einem Bleistiftstrich auf der Karte direkt nördlich von Tel Dan gezogen, um im britischen Mandatsgebiet ein Eretz Israel von Dan bis Beerscheba zu verwirklichen.
Der Bleistiftstrich auf der Karte entspricht einem Streifen von etwa 130 Metern Breite, in dem sich auch die Dan-Quellen befinden. Syrien leitete daraus den Anspruch ab, die Quellen nach Norden umzuleiten und stationierte zur Geltendmachung seiner Forderung im 400 m entfernten Dorf Nohila einen mit Panzern bewaffneten Militärposten. Israel reagierte in Form des Baus einer befestigten Patrouillenstraße an der Nordflanke des Tels und mit einem permanenten Militärpostens auf dem Tel. Als die Feuergefechte zunahmen, beschoss die syrische Armee am 13. November 1964 den Kibbuz Dan. Israel reagierte mit einem massiven Einsatz von Land- und Luftstreitkräften und zerstörte den syrischen Militärposten mitsamt den Materialien, die für die syrische Wasserableitung vorgesehen waren. Weitere syrische Bemühungen, die Hoheit über die Dan-Quellen zu erlangen, hatten sich durch den Sechstagekrieg und die Verschiebung der israelisch-syrischen Waffenstillstandslinie nach Osten erledigt.
Tel Dan als Naturpark
Israel plante seinerseits bereits in den frühen 1960er Jahren eine Wasserableitung aus der Dan-Quelle , um der Wasserknappheit im Land zu begegnen. Ab 1966 wurden die Möglichkeiten, das Wasser des Dan zu nutzen, heftig zwischen Wasserplanern und Naturschützern diskutiert. Die Naturschützer forderten den Erhalt der Natur in Tel Dan und drängten auf eine Wasserentnahme weiter flussabwärts. Nach dreijähriger Diskussion setzten sie sich durch, und das Gebiet des Tel Dan wurde zum Naturreservat erklärt.