

Attraktiver Empfang am See Genezareth
Der Reisende, der aus dem Jordantal kommt und kurz vor Erreichen des See Genezareth links abbiegt, gelangt an die berühmte Taufstelle Yardenit. Sie ist wesentlich bekannter als die erst jüngst wieder zugänglich gemachte Stelle Qasr al Yahud in der Nähe von Jericho, - wenngleich diese dem historischen Ort des Wirkens Johannes des Täufers näher kommt.
Täuflinge
Es soll nicht verschwiegen werden, dass der gleich neben dem Parkplatz befindliche Laden zu den schönsten und bestsortierten Souvenirläden des Landes zählt. Von nicht minderer Qualität ist das angeschlossene Restaurant.
Taufen erleben und sich mitfreuen
Wer als bereits Getaufter an diesen schönen Ort kommt, wird vielleicht Zeuge von Taufen anderer, die mit weißen Gewändern in die Fluten des noch jungen Jordan hinabsteigen und sich, meist von dem zur Gruppe gehörenden Pastor, durch Untertauchen taufen lassen. Die strahlenden Gesichter der Auftauchenden sind ein ansteckender Anblick. Die Freude an der Buße und Erneuerung durch Jesus liegt wie ein Jubel in der Luft dieses Ortes. Und nicht selten erheben sich die Stimmen zu einem Loben Gottes nach ganz unterschiedlichen Melodien aus ganz unterschiedlichen Ländern. Doch der gelobt wird ist derselbe für Zeit und Ewigkeit.
Neuer Uferpark
Auch lohnt ein kleiner Spaziergang in die neue Anlage südlich der Taufstelle, wo sich stille kleine Plätze am Ufer des Jordan auftun und die Romantik dieses Flusses zum Genuss werden lassen. Nehmen Sie sich, vielleicht nach dem Essen, Zeit für diese zur Meditation und zum Gebet einladende Idylle.
Der Jordan und seine Geschichte
Neben Jerusalem gibt es wohl kaum einen Namen, der mit biblischen Ortsangaben so sehr verbunden wird wie der Fluss Jordan. "Über den Jordan gehen" ist im Deutschen zu einer geläufigen Redewendung geworden.
Der Erzvater Jakob überquerte ihn einst, als er zu seinem Onkel nach Padan Aram floh, und überquerte ihn Jahre später mit seinen Frauen, Kindern, seinem Gefolge und den Tieren abermals. Hier war für Josua die Schwelle zum gelobten Land, die er nach der 40jährigen Wüstenwanderung mit den Kindern Israel nur durch Wundertaten Gottes überschreiten konnte.
Der gewundene schmale Silberstreifen, der sich vom See Genezareth zum Toten Meer zieht, ist auch eng mit dem Leben Jesu verknüpft. Hierher kam er, um sich von Johannes, der die Menschen zur Buße und Lebensumkehr aufrief, taufen zu lassen.
Gespeist wird der Jordan vom See Genezareth, der seinerseits sein Wasser aus unterirdischen Quellen, von den Zuflüssen aus dem Norden bis hin zum Schnee aus dem Libanon erhält. Der Jordan windet sich dem tiefen syrisch-afrikanischen Graben entlang, der in dieser Region eine außergewöhnlich reichhaltige Fauna und Flora entwickelt. Die ausgedehnten landwirtschaftlichen Anlagen von Juden und Palästinensern wie auch Jordaniern sind Beleg für die Fruchtbarkeit dieses tiefsten Flusstals der Erde.
Boote am Jordan
Hier finden sich tropische und subtropische Pflanzenarten, die an keinem anderen Ort des Landes wachsen; und alljährlich im Frühjahr und Herbst legen hier Millionen von Vögeln eine Rast ein, um auf ihrem langen Weg von Afrika nach Europa und zurück neue Kraft zu schöpfen. Es ist ein seltener und wunderbarer Anblick, wenn die Hügel von Tausenden von Störchen übersät sind.