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Strategische Lage

Der Tel Megiddo liegt etwa 30 km südöstlich der heutigen Hafenstadt Haifa und 150 m ü.M. an einer markanten Stelle am südlichwestlichen Rand der Jesreelebene. Er befand sich an der Kreuzung der alten Handelsstraße Via Maris von Ägypten über die Levante nach Syrien und der Route Akko-Sichem-Jerusalem, am Ausgang des Engpasses über das Karmel-Gebirge. Aus dieser Lage erklärt sich die Bedeutung Megiddos, das vor allem die wichtige Via Maris im Gebiet zwischen der Mittelmeerküste und der Jesreelebene kontrollierte.

Megiddo ModellMegiddo Modell

Antike Geschichte von Megiddo

Die ersten Ausgrabungen wurden von Ingenieur Gottlieb Schumacher aus Tübingen, der zur Templergemeinde in Haifa gehörte, in den Jahren 1903-05 vorgenommen. Nachdem das Orientalische Institut der Universität Chicago durch den zweiten Weltkrieg gehindert wurde, den ganzen Hügel Stufe um Stufe abzutragen, war es ab 1960 der berühmte israelische Archäologe Yigael Yadin, der die ersten 20 Siedlungsschichten identifizierte.

Megiddo hat eine Geschichte, die 6000 Jahre bis zur neolithischen Epoche zurückreicht. Die ältesten schriftlichen Erwähnungen finden sich in ägyptischen Texten. Im Jahr 1457 v.Chr. besiegte Thutmosis III. in der Schlacht bei Megiddo die kanaanitischen Fürsten, um sich einen Landweg nach Syrien zu erschließen. Ein ägyptisches Verwaltungszentrum diente zur Kontrolle der Straße, die Ägypten mit dem Orient und Asien verband. Im Palast von Megiddo wurden Gegenstände aus Gold und Lapislazuli sowie Elfenbeinschnitzwerk gefunden, die vom Reichtum der Stadt im 13. und 12. Jahrhundert v.Chr. zeugen.

Insgesamt kann man von 25 Schichten sprechen. Archäologische Funde haben hier biblische Texte bestätigt, z.B. dass Megiddo eine kanaanäische Stadt war, die von Josua eingenommen wurde.

Unter dem ersten israelischen König Saul fiel die Stadt an die Philister. König David eroberte die Stadt nach 1000 v Chr. wieder zurück. Zusammen mit Geser und Hazor wurde sie von seinem Sohn Salomo erneut aufgebaut. Da sie zur Garnisonsstadt werden sollte, hatte Salomo sie mit starken Mauern befestigt und mit einem königlichen Palast ausgestattet. Auch ein geschickt ausgedachter Wasserversorgungs- und Kanalisationsplan, der zu einer verborgenen Quelle am Tel führt, wird der Baumaßnahme Salomos zugeschrieben.

Megiddo gelangte nach der Reichsteilung an das Nordreich Israel. König Ahab ließ die berühmten Pferdeställe errichten, die über 400 Pferde aufnehmen konnten. 733 v.Chr. übernahmen die Assyrer die Herrschaft über die Stadt und zerstörten 722 v.Chr. das Nordreich. 609 v. Chr. stemmte sich König Josia von Juda in Megiddo gegen die Truppen des ägyptischen Pharaos Necho II., um ein gemeinsames Vorgehen Ägyptens und Assyriens gegen Babylon zu verhindern. Joschija verlor die Schlacht und kam auf rätselhafte Weise ums Leben. Das antike israelische Geschäftsmodell des Handels mit Pferden aus Kleinasien gegen Streitwagen aus Ägypten fand damit endgültig sein Ende. Seit persischer Zeit verlor die Stadt ihre einstige Bedeutung.

Megiddo grüner Hintergrund

1918 fand hier die sogenannte Palästinaschlacht zwischen Briten und Osmanen statt, in der General Allenby den Türken eine schwere Niederlage zufügte und damit zur Beendigung der osmanischen Herrschaft beitrug.