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Caesarea Philippi

Banyas, das historische Caesarea Philippi (im Unterschied zu Caesarea Maritima am Mittelmeer), lag in der Zeit Jesu im Gebiet des Tetrarchen (Vierfürsten) Philippus. Der Name ist vom griechischen "Paneas", "Ort des Pan" abgeleitet. Der Ort liegt an einer der Jordanquellen am Fuß des Gebirges Hermon, auf einer Meereshöhe von rund 350 m. Das ehemals syrische Dorf Banyas wurde während des Sechstagekrieges im Jahre 1967 verlassen und anschließend zerstört.

Banyas QuelleQuelle des Banyas

Wildromantische Landschaft

Der Fluss entsprang früher in einer Höhle, deren überhängende Decke jedoch bei einem Erdbeben einstürzte. So fließt heute aus den Geröllmassen gleich ein breites Gewässer hervor, das sich inmitten üppiger Eichen- und Feigenwälder bald mit weiteren Bächen zu einer großflächigen Lagune ausweitet. Der Fluss hat in der sonst öden Landschaft eine tropische Urwaldlandschaft geschaffen, die heute als Nationalpark geschützt ist.

Neben der Wasserfläche sind einige Felsnischen zu sehen, Reste eines alten Tempels, der dem geißfüßigen Gott Pan gewidmet war. Pan ist in der griechischen Mythologie der Hirtengott, seiner Gestalt nach ein Mischwesen aus Menschenoberkörper und dem Unterkörper eines Ziegenbocks. Sein Mantel ist vermutlich eine Bockshaut; in den Händen trägt er einen gekrümmten Hirtenstab oder eine siebenröhrige Flöte, die Panflöte.

Banyas Pan-TempelPan-Tempel

Wurde der Großteil des Tempels durch ein Erdbeben zerstört, sind doch einige Inschriften und Spuren von Wandzeichnungen erhalten geblieben. Die Assoziation mit den Panflöten, die sich mit dem Wasserrauschen zu lieblichen sphärischen Klängen vermengen, ist hier durchaus nachvollziehbar.

Ausgedehnte Flora und Fauna

Auf den drei Rundwegen findet man neben den antiken Stätten eine üppige Vegetation, die auch im trockenen Sommer als grüne Oase in der Landschaft auffällt. Für Freunde der Pflanzen- und Tierwelt bildet das Reservat mit seiner breit gefächerten und seltenen Artenvielfalt ein wahres Paradies an Überraschungen. Im Banyastal wächst ein ausgedehnter Baumbestand: Eichen (Kermes- und Tabor-Eiche), Terebinthen, Storax und Echter Lorbeer, sowie Morgenländische Platanen, Syrische Eschen und Europäischer Zürgelbaum, Silberpappeln und Weiden. Die Platanen erreichen hier eine Wuchshöhe von 15 m. Wegen ihres schnellen und geraden Wuchses wird die Silberpappel im Reservat angepflanzt, der Holzeinschlag dient in den nahegelegenen Orten vorwiegend der Verwendung als Bauholz. Oft sind die Bäume mit wilden Weinreben bewachsen, die, wie auch Feige, Walnuss, Dattel oder Maulbeeren, Überbleibsel ehemaliger Plantagen sind.
Rund um die Quellpools gedeihen unter anderem Weidenröschen, Wasserdost, Blauer Wasser-Ehrenpreis, Gewöhnlicher Blutweiderich, Gilbweiderich und Ästiger Igelkolben. Im Frühjahr zwischen Januar und April blühen Hyazinthen-Blaustern, Blaue Lupine, verschiedene Weidenröschen-Arten und Alpenveilchen. Die Felsen um den Pan-Tempel sind dann überzogen von den Blüten des Ägyptischen Silberblatts.

 

Banyas ParkBanyas Park

Selbst in steilen Felsenlagen gedeihen Glaskraut, Milzfarn und Schuppenfarn. Im Herbst, nach den ersten Regenfällen, blühen Trichternarzissen, Zeitlose und Krokusse. Auch die Tierwelt am Banyas ist sehr artenreich, wobei einige nur schwer zu entdecken sind. Eins der bekanntesten und meistbeobachteten Tiere ist der Klippschliefer. Von den nachtaktiven Tieren sind die Östliche Felsenmaus, der Goldschakal, der Steinmarder und das Wildschwein am Banyas heimisch, wie auch eine Anzahl kleiner Nagetiere. In den Höhlen und Spalten der Felswand leben Fledermäuse und nisten Felsentauben, Turmfalken und die Blaumerle. Die Ufervegetation bietet dem Zaunkönig, der Prinie, der Samtkopf-Grasmücke und dem Seidensänger einen idealen Lebensraum.
Im Wasser lebt eine Vielzahl Fische wie z. B. der Haffaf (Capoeta damascina), die Jordanschmerle und verschiedene Barben, und Wasserschnecken. Einige von ihnen finden sich weltweit ausschließlich im Flusssystem des Jordans.

Der Fluss

Der Fluss Banyas – auf hebräisch Nachal Hermon (Hermonbach) – entwässert eine Fläche von etwa 150 Quadratkilometern. Die durchschnittliche jährliche Wassermenge des Banyas mit seinen drei Nebenarmen Si'on, Sa'ar und Guveta beträgt rund 125 Millionen Kubikmeter, was etwa ein Viertel des gesamten Jordanwassers ausmacht. Nach etwa neun Kilometern vereinigt sich der Banyas beim Kibbuz Sde Nehemia in der nördlichen Huleebene mit dem Dan zum Jordan.
Bereits wenige hundert Meter nach den Quellpools wird das Wasser des Banyas in einem kleinen Kraftwerk zur Stromerzeugung genutzt. Gleich dahinter, wo der Guveta einmündet, befindet sich eine Getreidemühle, die bis in die 1980er Jahre in Betrieb war und heute als kleines Museum dient. Weiter flussabwärts verlaufen Wanderwege teils in ausgetrockneten Mühlenbächen, die zu Mühlen gehören, die ausgedient haben.

Ein starkes Gefälle prägt den Flusslauf, der über zahlreiche Stufen und Wasserfälle stürzt. Auf den höchsten und imposantesten mit seinen 10 m Fallhöhe stößt man im südlichen Bereich des Reservats. Durch seine hohe Fließgeschwindigkeit hat sich der Banyas eine tiefe Schlucht mit stellenweise senkrechten Felswänden ins Gelände gegraben, bis er sich beim Moschav She'ar Yashuv in die Hulaebene ergießt.

Minenfelder

Als sich Israel im Sechstagekrieg gegenüber den arabischen Angreifern verteidigen musste eroberte es den zu Syrien gehörenden Golan und damit auch das Gebiet um das heutige Banyas. Relikte aus dieser Zeit sind ausgedehnte Minenfelder, die die Syrer mit russischen Landminen bestückt hatten, um den israelischen Vormarsch aufzuhalten. Ständig wiederkehrende Warnschilder kennzeichnen diese Gebiete - in denen manches zarte Digdig unbekümmert durch die Steppe hüpft.

Banyas JeepJeep aus dem Sechstagekrieg

Zwei Wracks aus dem Sechstagekrieg, ein Jeep und ein Panzer, liegen in der Landschaft, ein Geländefahrzeug und ein syrischer Panzer, der beim Angriff auf den Kibbuz Dan in die Schlucht des Banyas stürzte. Beide werden als "Denkmal" betrachtet und entsprechend erhalten.