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Markanter Grenzpunkt

Der Tabor bildet einen markanten Grenzpunkt, an dem die Stammesgebiete von Issachar, Sebulon und Naftali aneinander stießen. Obwohl niedriger als der Hermon und etwa gleich hoch wie der Karmel zählte der Tabor zu den herausragenden Bergen Israels: "Nord und Süd hast du geschaffen, Tabor und Hermon jauchzen über deinen Namen" (Ps 89,13).

Verklärungskirche

Durch seine Einzellage und charakteristische Form stellt der Kalksteinkegel ein weithin sichtbares Wahrzeichen dar.

Der Sieg Baraks unter dem Befehl Deboras

Nachdem die Generation des Auszugs aus der ägyptischen Sklaverei und des Einzugs ins verheißene Land gestorben war, kam eine andere Generation, die sich von Gott mehr und mehr abkehrte. Sie wusste nicht mehr bzw. wollte nicht mehr wissen, wie sehr sich die Israeliten demjenigen Gott zu verdanken hatten, der sie befreite und seinem Bund mit ihnen schloss. Nicht nur, dass sie sich immer weiter von Gott entfernten, sie dienten zunehmend den heidnischen Götzen aus ihrer Umwelt. Da ließ sie Gott die Konsequenzen ihres Tuns spüren und gab sie denjenigen Götzen und Mächten preis, denen sie sich ohnehin zugewandt hatten. Keineswegs wussten die Heiden zu schätzen, wie sehr die Israeliten ihnen kulturell und religiös entgegen gekommen waren, vielmehr fielen sie über das Volk Gottes her und plünderten es aus. Infolgedessen kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen, in denen die Israeliten Niederlage um Niederlage erlitten.

Da berief Gott Richter über das Volk, die ihnen gegen die Plünderer halfen. Doch auch auf die Richter hörten sie nicht. Stattdessen liefen sie weiterhin den Kulten ihrer Umwelt nach und gaben deren Ansprüchen nach. Daher gab sie der Herr dahin: "Weil dieses Volk meinen Bund, den ich mit seinen Vätern geschlossen habe, mit Füßen tritt und sie absolut nicht auf mich hören wollen, werde ich nichts mehr gegen die Völker unternehmen ..."

Entscheidung am Tabor

"Aber die Israeliten taten wiederum, was dem HERRN mißfiel, als Ehud gestorben war. Und der HERR verkaufte sie in die Hand Jabins, des Königs von Kanaan, der zu Hazor herrschte, und sein Feldhauptmann war Sisera; der wohnte in Haroschet der Heiden. Und die Israeliten schrien zum HERRN, denn Jabin hatte 900 eiserne Wagen und unterdrückte die Israeliten mit Gewalt zwanzig Jahre."

Zu der Zeit wurden die Israeliten von einer Prophetin namens Debora, der Frau des Lappidot, als Richterin geführt. Sie hielt Gerichtstage unter der Debora-Palme zwischen Rama und Bethel im Gebirge von Ephraim, wohin die Leute zogen, um ihre Streitigkeiten schlichten zu lassen.

"Und sie sandte hin und ließ rufen Barak, den Sohn Abinoams aus Kedesch in Naftali, und ließ ihm sagen: Hat dir nicht der HERR, der Gott Israels, geboten: Geh hin und zieh auf den Berg Tabor und nimm 10.000 Mann mit dir von Naftali und Sebulon? Ich aber will Sisera, den Feldhauptmann Jabins, dir zuführen an den Bach Kischon mit seinen Wagen und mit seinem Heer und will ihn in deine Hände geben. Barak sprach zu ihr: Wenn du mit mir ziehst, so will auch ich ziehen; ziehst du aber nicht mit mir, so will auch ich nicht ziehen. Sie sprach: Ich will mit dir ziehen; aber der Ruhm wird nicht dein sein auf diesem Kriegszug, den du unternimmst, sondern der HERR wird Sisera in die Hand einer Frau geben. So machte sich Debora auf und zog mit Barak nach Kedesch. Da rief Barak Sebulon und Naftali nach Kedesch; und es zogen hinauf ihm nach 10.000 Mann. Debora zog auch mit ihm. Heber aber, der Keniter, war von den Kenitern, vom Geschlecht Hobabs, mit dem Mose verschwägert war, weggezogen und hatte sein Zelt aufgeschlagen bei der Eiche in Zaanannim bei Kedesch."

 

 

 

 

Als Sisera vermeldet wurde, dass Barak auf den Tabor gezogen sei, verlegte er sein Heer mit all seinen eisenbewehrten Kampfwagen an den Bach Kischon. Da befahl Debora Barak: "Auf! Das ist der Tag, an dem dir der HERR den Sisera in deine Hand gegeben hat, denn der HERR ist ausgezogen vor dir her. So zog Barak von dem Berge Tabor hinab und die zehntausend Mann ihm nach. Und der HERR erschreckte den Sisera samt allen seinen Wagen und dem ganzen Heer vor der Schärfe von Baraks Schwert, so daß Sisera von seinem Wagen sprang und zu Fuß floh. Barak aber jagte den Wagen und dem Heer nach bis Haroschet der Heiden. Und Siseras ganzes Heer fiel durch die Schärfe des Schwerts, so daß auch nicht einer übrigblieb. Sisera aber floh zu Fuß in das Zelt Jaëls, der Frau des Keniters Heber. Denn der König Jabin von Hazor und das Haus Hebers, des Keniters, lebten miteinander im Frieden. Jaël aber ging hinaus Sisera entgegen und sprach zu ihm: Kehre ein, mein Herr, kehre ein bei mir und fürchte dich nicht! Und er kehrte bei ihr ein in ihr Zelt, und sie deckte ihn mit einer Decke zu. Er aber sprach zu ihr: Gib mir doch ein wenig Wasser zu trinken, denn ich habe Durst. Da öffnete sie den Schlauch mit Milch und gab ihm zu trinken und deckte ihn wieder zu. Und er sprach zu ihr: Tritt in die Tür des Zeltes, und wenn einer kommt und fragt, ob jemand hier sei, so sprich: Niemand. Da nahm Jaël, die Frau Hebers, einen Pflock von dem Zelt und einen Hammer in ihre Hand und ging leise zu ihm hinein und schlug ihm den Pflock durch seine Schläfe, daß er in die Erde drang. Er aber war ermattet in einen tiefen Schlaf gesunken. So starb er. Als aber Barak Sisera nachjagte, ging ihm Jaël entgegen und sprach zu ihm: Komm her! Ich will dir den Mann zeigen, den du suchst. Und als er zu ihr hereinkam, lag Sisera tot da, und der Pflock steckte in seiner Schläfe. So demütigte Gott zu der Zeit Jabin, den König von Kanaan, vor Israel. Und die Hand der Israeliten legte sich immer härter auf Jabin, den König von Kanaan, bis sie ihn vernichteten." (Ri 4).

Jesu Verklärung auf dem Tabor

Der Berg der Verklärung von Jesus offenbart seine große Herrlichkeit: "Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus, Jakobus und Johannes und führte sie auf einen hohen Berg, nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verklärt; und seine Kleider wurden hell und sehr weiß, wie sie kein Bleicher auf Erden so weiß machen kann. Und es erschien ihnen Elia mit Mose, und sie redeten mit Jesus. Und Petrus fing an und sprach zu Jesus: Rabbi, hier ist für uns gut sein. Wir wollen drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Er wußte aber nicht, was er redete; denn sie waren ganz verstört. Und es kam eine Wolke, die überschattete sie. Und eine Stimme geschah aus der Wolke: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören! Und auf einmal, als sie um sich blickten, sahen sie niemand mehr bei sich als Jesus allein. Als sie aber vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus, daß sie niemandem sagen sollten, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn auferstünde von den Toten." (Mk 9,2-8; par Lk 9,28-36; Mt 17,1-19).

"Wir werden verklärt in dasselbe Bild von einer Klarheit zur anderen." (2Kor 3,18).

Bedeutung der Tabor-Herrlichkeit

Die Taborstunde in der Gegenwart von Gottes Herrlichkeit war zugleich geprägt von der Leidenshingabe, zu der der Weg nach Jerusalem führte. Über dem Gang ins bitterste Leiden ans Kreuz lag die Würde höchster Verklärung. Was die Apostel am Beginn des Leidensweges sehen, sollte ihnen erst nach Ostern offenbar und verständlich werden. Nachdem er sie auf sein schreckliches Ergehen aufmerksam gemacht hatte, lässt Jesus sie einen Lichtblick sehen. Was kommt, ist sein Leiden und Sterben, doch ist es damit nicht vorbei. Am Ende ist er der strahlende Sieger.

Mose und Elia, die als Rettergestalten tief im Glauben Israels verankert sind, stehen neben dem neuen Retter Israels. Sie treten gleichsam als Zeugen auf, die darauf hindeuten, was der Sinn des bevorstehenden dramatischen Geschehens ist: Im Leiden wird Jesus Israel erlösen. Die aus der Wolke ertönende Stimme Gottes betont nochmals seine herausragende Bedeutung: "auf den sollt ihr hören". Was er wirken wird, das übertrifft noch bei weitem die Rettung, die die Propheten Israel brachten.

Aus der Treue zu Gott ins Leiden zu gehen lässt seine Herrlichkeit aufleuchten. Bevor Jesus Menschen einen Leidensweg führt, lässt er sie oft eine "Taborstunde" erleben, in der das Ziel der Herrlichkeit schon aufleuchtet, ehe es hinab geht ins Tal der Leiden. Auf den Durchgang durch das tiefe und schmerzvolle Tal folgt ein neues Tabor-Erleben seiner Auferweckung in das Licht seiner Herrlichkeit und Freude. "Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden" (Joh 16,20).