Gartengrab Teich Bethesda Via Dolorosa Grabeskirche Tempelberg Klagemauer Ölberg Zionsberg Davidstadt St. Peter in Galicantu Gartengrab Teich Bethesda Via Dolorosa Grabeskirche Tempelplatz Klagemauer Ölberg Davidstadt Zionsberg St. Peter in Galicantu
Grabeskirche armenischer Altar

Kaum ein historisches Gebäude hat eine solch wechselvolle Geschichte erlebt wie die Urkirche der Christenheit. Erbaut über dem Ort, an dem Gott seine Liebe durch die Hingabe seines Sohnes erzeigte, sollte diese Stimme der Versöhnung immer wieder zum Schweigen gebracht werden.

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Lokalisierung von Golgatha

Das Bauwerk der Grabes- und Auferstehungskirche umschließt den Felsen Golgatha und das Heilige Grab. Golgatha lag zur Zeit Jesu außerhalb der Stadtmauern. Erst durch die dritte Mauer, die Herodes Agrippa (41-44 n. Chr.) bauen ließ, wird Golgatha ins Stadtgebiet einbezogen.

Grabeskirche von Erlki Kopie

Römische Einebnung Golgathas

Um 135 n. Chr. lässt Kaiser Hadrian das Gelände auffüllen und ein Forum mit einem Tempel der Venus und auf dem Golgathafelsen eine Jupiterstatue anlegen. Obwohl in jener Zeit die meisten Christen Palästinas in Caesarea am Meer lebten und Jerusalem mehr zu einer "himmlischen Stadt" wurde, gab es einige Aufrechte, die in Jerusalem blieben und die Tradition des Kreuzigungs- und Auferstehungsortes lebendig erhielten. Sie krochen in die Höhlen unter dem hadrianischen Jupitertempel an die ursprünglichen Orte, um dort zu beten und ihre Spuren in Form von Graffiti zu hinterlassen. Im tiefstgelegenen Raum der Grabeskirche, der den Armeniern gehörenden und dem Publikum verschlossenen Varda-Kapelle, haben Ärchäologen die Skizze eines Bootes mit der Inschrift "Domine ivimus" (Herr, wir sind gekommen) aus dem 2. Jahrhundert, also der Zeit des Hadrianischen Tempels, gefunden, die auf Psalm 122,1 verweist: "Lasset uns ziehen zum Hause des HERRN!"

Grabeskirche Katholikon Kuppelmosaik

Kuppelmosaik im griechischen Katholikon

Erste Grabeskirche

Unter Kaiser Konstantin wird Golgatha freigelegt und die Grabeshöhle wieder entdeckt. Die Liste der Jerusalemer Bischöfe ist bis zu jener Zeit lückenlos und die Christen kannten die Stätte von Christi Tod und Auferstehung, so dass Bischof Makarios der Kaiserin Helena bei ihrem Besuch 326 entsprechende Hinweise geben konnte. Helenas Besuch hatte weitreichende Folgen für die Baugeschichte der Stadt und die gesamte christliche Welt.

Zusammen mit Makarios hatte Helena die Stätten, die nach mündlicher Überlieferung mit dem Leben Jesu verbunden waren, identifiziert und Schreine errichtet, um sie zu kennzeichnen. Die christliche Gemeinde hatte in Jerusalem fast ohne Unterbrechung seit den Zeiten Jesu fortbestanden und die Erinnerung an die genaue Lage des Grabes bewahrt.

Über dem Heiligen Grab baut Konstantin auf Drängen seiner Mutter Helena die Rundkirche der Anastasis (326-335). An sie schlossen sich nach Osten ein Atrium an, in dem sich der rundum behauene Fels von Golgatha 5 m hoch erhob, und die fünfschiffige Basilika.

Muslimische Zerstörungen

614 zerstören die Perser die Basilika und alle dazugehörigen Anlagen. Bischof Modestus baut sie wieder auf und bezieht den Felsen Golgatha in seinen Bau ein. 1009 lässt der fanatische Fatimidenkalif El-Hakim die Grabeskirche zerstören und das Heilige Grab mit Pickeln niederschlagen. Die Kreuzfahrer bauen die Kirche wieder auf. Ihr Bau, der im wesentlichen der heutigen Anlage entspricht, wird 1149 vollendet, erreicht jedoch nur knapp zur Hälfte das ursprüngliche Ausmaß der Kirche.

Grabeskirche archaischer Altar Kopie

Weitere Beschädigungen

An Fassade und Glockenturmstumpf kann man noch den romanischen Bau aus der Kreuzfahrerzeit erkennen. Der Kreuzfahrerbau wurde durch Brand (1808) und Erdbeben (1927 und 1937) stark mitgenommen; die Anastasis musste neu gebaut, die Kuppel ersetzt werden.

Letzte Stationen der Via Dolorosa

Nach dem Eingangsportal liegt seit 1810 eine rötliche Kalksteinplatte. Hier gedenken die orthodoxen Kirchen der 13. Station des Leidensweges: Jesus wird vom Kreuz genommen. Der Überlieferung der römischen Kirche nach salbte man hier den Leichnam Jesu. Das große Mosaik an der Wand dahinter veranschaulicht das Geschehen: die Kreuzabnahme, die Trauer der Maria und die Grablege.

Grabeskirche Patriarch

Patriarch am Eingang des heiligen Grabes

Die 14. und letzte Station der Via dolorosa bildet die Stätte der Grablegung und Auferstehung Christi. Wer heute vor diesem Grabhaus steht, sieht ein baufälliges, mit Doppel-T-Trägern und Zugankern zusammengehaltenes Gebäude inmitten der Grabeskirche. Die kleine Kapelle wurde 1810 im türkischen Rokokostil errichtet. Ihre Raumaufteilung ist dem ursprünglichen Felsengrab nachempfunden.