

Bethanien - ein kurioses Paradox
Bethanien, das von den arabischen Bewohnern "El Azariyeh" (Lazarus) genannt wird, liegt an der zum Toten Meer hin abfallenden Flanke des Ölbergs, etwa 3 km von Jerusalem entfernt. Vor dem Bau der Schnellstraße lag der Ort an der Verbindungsstrecke zwischen Jerusalem und Jericho bzw. dem Toten Meer. Bethanien ist heute eine arabische Kleinstadt mit einer langgestreckten Durchgangsstraße und zahlreichen Geschäften. Hier bietet sich dem Besucher ein skurriles Bild: eine Mischung aus arabischem Bazar, westlicher Shopping mall hinter eingestaubten Glasfassaden und einem aufgeregt hupenden Verkehrschaos, das für den Einheimischen der ganz normale Alltag, für den Touristen der pure Wahnsinn ist.
Am westlichen Rand berührt der Ort die Anti-Terror-Mauer und ist dadurch vom israelischen Gebiet abgetrennt. Dieser neuralgische Punkt führt immer wieder zu Unruhen auf arabischer Seite.
Lazarusgrab
Lazarus-Kirche
Neben der griechisch-orthodoxen Lazaruskirche wurde die neue Lazarus-Kirche der Franziskaner in den Jahren 1952-54 von Antonio Barluzzi erbaut. Mit Ergriffenheit hören heute die Pilger und Touristen an dieser Stätte den Bericht des Evangelisten Johannes. Die Auferweckung des Lazarus hatte für Jesus schwerwiegende Folgen. Die Tat, durch die er einen Toten zum Leben erweckte, sollte ihm selber den Tod bringen. Doch auch er sollte durch das Eingreifen des himmlischen Vaters auferstehen.
Orthodoxe Lazaruskirche