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Caesarea Ambiance

Der Sonnenuntergang in Caesarea spiegelt jenen anmutigen Glanz wider, wie er vom "Cafe del Mar" in Ibiza gleichwohl zu genießen - und berühmt geworden ist. Selbstverständlich dürfen die diffus weiträumigen Klänge des eklektischen Chillout-Kosmos nicht fehlen, die Metamorphosen des Lichts mit einer sphärischen Aura umgebend, mit loungig schwebenden Vibes, welche die Melancholie des im Meer versinkenden Feuerballs versüßen. Mediterran luftige Leichtigkeit des Seins verbindet sich mit jenen irisierenden Lichtspuren, die vom orange getränkten Strand auf direktem Weg zur Sonne gleiten. Und umgekehrt: in Caesarea werden die vom Meer hereinströmenden Lichter mit den offenen Armen, wie sie das Halbrund des antiken Theaters entgegenstreckt, auf die Bühne geholt. Wie gerne würde man - selbst in flirrender Hitze - auf den Steinreihen verweilen, Blicke und Gedanken in die Ferne schweifen lassen, ein wenig träumen und meditieren - würde da nicht die durchdringende Stimme des Guides zum Aufbruch blasen. Dennoch: "Lobet ihn, Sonne und Mond, lobet ihn, alle leuchtenden Sterne! Lobet ihn, ihr Himmel aller Himmel und ihr Wasser über dem Himmel! Die sollen loben den Namen des HERRN; denn er gebot, da wurden sie geschaffen. Er läßt sie bestehen für immer und ewig; er gab eine Ordnung, die dürfen sie nicht überschreiten. Lobet den HERRN auf Erden, ihr großen Fische und alle Tiefen des Meeres" (Ps 148,3-7).

Caesarea Theater BühnenaufbauRömisches Theater

Architektonische Kontraste

Dem modernen Caesarea mit seinen mondänen Villen stehen Überreste imposanter antiker Architektur gegenüber. Und während sich die oberen Zehntausend auf ausufernden Rasenflächen im neuen Viertel dem Golfspiel widmen, werden im großen alten Hippodrom, der zum Nationalpark gehört, antike Pferderennen nachgestellt. Die teilweise guterhaltenen Reste der prachtvollen antiken Bauwerke des alten Caesarea, zumeist erbaut von Herodes dem Großen, ziehen Touristen und die Besucher der zahlreichen Veranstaltungen gleichermaßen an.

Caesarea HippodromHippodrom

Musikfestival im Theater

Südlich des archäologischen Grabungsfeldes liegt das von Herodes erbaute, heute noch bestehende Theater. Darin befindet sich ein 1961 entdeckter Steinquader mit der Namensinschrift von Pontius Pilatus - die erste Erwähnung des Prokurators außerhalb des Neuen Testaments. Eine Besonderheit des Theaters ist, dass man von den Sitzreihen aus einen direkten Blick auf das Meer hat. Früher fanden hier Tier- und Gladiatorenkämpfe statt. Heute werden im Juli und August Musik- und Theatervorführungen gegeben. Hippodrom (Herodiansiche Stadt). So dient das restaurierte Theater den Sommerkonzerten des jährlichen Israel-Musikfestivals als Bühne vor mediterraner Kulisse. In einer warmen Mittelmeernacht unter weitem Himmel den Klängen schöner Musik zu lauschen, ist ein nicht alltägliches Erlebnis. Die Seebrise, untermalt von einer rhythmisch wogenden Brandung tut ihr Übriges für eine zauberhafte Atmosphäre.

 

Caesarea LuftaufnahmeLuftaufnahme von Caesarea

Aquädukt

Aus neutestamentlicher Zeit ist eine eindrucksvolle, ebenfalls von Herodes gebaute Wasserleitung erhalten, die sich über mehrere Kilometer nach Norden erstreckt. Das einst 12 km lange Aquädukt versorgte das antike Caesarea mit Wasser aus dem nordöstlich gelegenen Karmelgebirge. Der Wasserbedarf war hoch in einer Stadt, die mit Annehmlichkeiten ausgestattet und der erforderlichen Noblesse verpflichtet war, eine Art Arbeitsklima, wie es römische Beamten nun einmal gewohnt waren.

Kreuzfahrerstadt

Wesentlich kleiner als das ehemalige römische Caesarea, beherbergte die Kreuzritterstadt die Kathedrale St. Paulus. In dieser war der sog. Heilige Gral, der Abendmahlskelch, welchen Jesus bei seinem letzten Abendmahl benutzt haben soll, aufbewahrt worden. Später wurde der Kelch nach Europa (Genua) überführt und festgestellt, dass es sich um eine römische Glasschüssel handelte. Die Mauern der Kreuzfahrerstadt sind fast alle erhalten bzw. erneuert worden. Hier finden sich außerdem noch die Reste eines antiken Kanalsystems sowie vom herodianischen Augustustempel (im Innern des Festungsbereichs). In der Kreuzritterstadt begegnen uns heute einladende Restaurants und kleine, hübsche Läden.

Archäologischer Park

Die archäologische Anlage von Caesarea, eine der eindrücklichsten ihrer Art in Israel, ist stummer Zeuge der wechselhaften Epochen, die die Stadt am Mittelmeer seit dem 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung durchlaufen hat. Heute ist Caesarea ein gut erschlossenes archäologisches Weltdenkmal. Auf rund 50 Hektar stehen dicht nebeneinander antike Ruinen von der hellenistischen Zeit (3. Jh.v.Chr.) bis zur Kreuzfahrerepoche im späten Mittelalter. Zu den Bauwerken des Herodes in Caesarea gehörte ein riesiger Hafen, Vergnügungsstätten, Bäder und Tempel. Die Kreuzfahrer fügten der Stadt ihren eigenen Teil hinzu, der einer Festung glich. Mit der mamelukkischen Eroberung im 13. Jahrhundert ging die Blüte Caesareas dann jedoch zu Ende.

Ein Rundgang im archäologischen Park von Caesarea ist wie eine Zeitreise, auf der man dem Leben und den vielfach tragischen Ereignissen der Vergangenheit nachspüren kann. Man kann aber auch einfach auf den Stadtmauern mit ihren Türmen entlang gehen, die Überreste der Palastanlagen und der verschiedenen Tempel bestaunen, Pferderennen im Hippodrom mitverfolgen, den alten Hafen und den kleinen Künstlerhof besuchen sowie die 3D-Multimediaschau über die Geschichte von Caesarea anschauen. Am alten Hafen finden das ganze Jahr über Festivals mit verschiedensten interaktiven Betätigungsmöglichkeiten für ein breites Publikum statt, darunter Rätselquiz, Rangerparcours, Wettschießen, Paintball, Tai Chi am Strand, Toga-Workshops, Schatzsuche etc. Tauchfreunde wissen den archäologischen Meeresgarten zu schätzen, in dem sich ein Unterwasser-Stadtteil vor ihnen ausbreitet und sie die antiken Relikte umtauchen können.

Caesarea Hafen bei NachtCaesarea Hafen bei Nacht

Neues Caesarea

Direkt neben dem archäologischen Park liegt die moderne aufstrebende Gemeinde Caesarea, in der mehrere luxuriöse Hotels, eine Spa-Anlage und ein Golfplatz sowie das Ralli-Kunstmuseum angesiedelt sind. Besonders sehenswert im neuen Teil sind die Ausgrabungen einer antiken Villa aus der byzantinischen Epoche mit gut erhaltenen Mosaikfußböden (Vogelmosaik) sowie einem Tisch mit seltenem Glasmosaik und Goldeinlagen.