

"Fischhausen" am See Genezareth
Der Ortsname Bethsaida bedeutet "Haus des Fanges" oder "Fischhausen". Wie Kapernaum und Chorazin ist der Ort heute nicht mehr bewohnt, sondern eine Ausgrabungsstätte. Nördlich des Sees Genezareth in der antiken Gaulanitis, etwa 1,5 km von der Stelle entfernt, an der der Jordan in den See mündet, liegt der Et-Tell, eine Fläche von annähernd 80 Hektar. Die Ruinen der antiken Ortschaft wurden von Bargil Pixner bei Ausgrabungen des Jahres 1987 auf dem Hügel entdeckt und nach Sicherung des archäologischen Befundes der öffentlichen Besichtigung zugänglich gemacht. Dabei dürfte es sich um Julias, den Regierungssitz des Vierfürsten Philippus handeln. Es wird angenommen, dass hier das biblische Dorf Bethsaida gelegen hat. Josephus berichtet, wie das Dorf mit der neu gegründeten fürstlichen Residenz zu einer politischen Gemeinde zusammenwuchs.
Uferweg zur Jordanmündung
Von Kapernaum führt ein Uferweg an die etwa 4 km entfernte Mündung des Jordan in den See. Nach alten Angaben hat Bethsaida nahe dem Jordan gelegen und muss nach seinem Namen ein Fischerort gewesen sein. Die von den einmündenden Wasserläufen hervorgebrachten Lagungen waren als Naturhäfen gut geeignet, und die von den kleinen Flussläufen angeschwemmten vegetabilischen und tierischen Bestandteile lockten die Fische an das Nordostufer. Ursprünglich lag im Mündungsgebiet des Jordan in den See Genezareth eine weit nach Nordosten hineinreichende Bucht, die im Laufe der Jahrtausende allmählich in ein sumpfiges Schwemmland verwandelt wurde. Lagunen sind als Reste der einstigen Bucht übriggeblieben und geben dem nordöstlichen Ufer sein etwas urlandschaftliches Gepräge.