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Eine christlich-arabische Stadt

Nazareth war im wesentlichen von christlichen Arabern bewohnt, denen die Pflege der alten christlichen Stätten am Herzen lag. In dem in einem kleinen Tal gelegenen Nazareth wurden in der Nähe der heiligen Stätten zahlreiche neue Kirchen und Pilgerhospize errichtet, und um sie herum wuchs eine moderne Stadt, die ihren Wohlstand von dem wachsenden Zustrom der Pilger und Besucher bezog.

Nazareth Totale vom Hang KopieNordteil der Stadt

Die Stadt begann, die Berghänge hinaufzusteigen und sich die christlichen Klöster, die zusammen mit den neuen Kirchen erbaut worden waren, einzuverleiben.

Dass die Stadt in einem Hochtal liegt, kann sich der heutige Besucher nur noch schwer vorstellen, da es von der modernen arabischen Stadt En-Nazira mit etwa 50.000 Einwohnern eingenommen wird. Die jüdische neue Oberstadt Nazaret Illit zählt über 10.000 Einwohner. Die Ende des 19. Jahrhunderts gebaute Straße, die Nazareth mit der Küste verband, brachte einen neuen Schub für Handel und Wirtschaft; Nazareth wurde zu einem Umschlagplatz für die ganze Region.

Nazareth - Zentrum Südgaliläas

Die allmähliche Verwandlung Nazareths zur Hauptstadt Südgaliläas und zu einem wichtigen kulturellen und politischen Zentrum der arabischen Bevölkerung in Israel begann bereits im frühen 19. Jahrhundert. Dieses Aufwachen aus seinem jahrhundertelangen Schlaf verdankte es, wie auch Jerusalem, dem wachsenden Interesse der europäischen Mächte am Heiligen Land.

Bereits im 18. Jahrhundert hatten die Osmanen den Wiederaufbau der nach der Niederlage der Kreuzfahrer zerstörten christlichen Kirchen erlaubt. Die berühmteste dieser Kirchen war die Verkündigungskirche, die bereits zur Römerzeit an der Stelle errichtet worden war, wo nach der Überlieferung der Erzengel Gabriel Maria die Geburt Jesu ankündigte.

Nazareth VerkündigungskircheVerkündigungskirche

Verkündigungsbasilika

Heute gehört Nazareth zu den wichtigsten Pilgerstätten des Heiligen Landes. Nicht weniger als 35 Denominationen haben sich vor Ort niedergelassen und betreiben eine große Zahl von Kirchen und Insitutionen.

Wem es gelungen ist, sich durch das Verkehrgewühl Nazareths bis zum Zentrum vorzukämpfen, wird nahezu magisch vom farbenprächtigen Markt der Altstadt angezogen, der nach wie vor das verkörpert, was das Bild des Orients geprägt hat.

Doch sollte man den Einkauf noch etwas verschieben und zuerst die beeindruckende Verkündigungskirche besuchen.

An der Stelle, wo nach der Überlieferung das Haus Marias stand und der Verkündigungsengel Gabriel zu ihr kam, erhebt sich die 1969 geweihte römisch-katholische Verkündigungsbasilika. Sie trägt die Aufschrift "Hic verbum caro factum est" – "Hier ist das Wort Fleisch geworden".

Die 67 m hohe und 35 m lange Kirche gehört zu den größten heiligen Stätten im Nahen Osten. Die Ruinen der Vorgängerkirche überwölbend wurden zwei miteinander verbundene Sakralräume errichtet. In der Unterkirche befindet sich die Grotte der Verkündigung des Engels an Maria und die Reste der früheren zerstörten Kirchen. Die Oberkirche enthält viele Mosaiken, Fresken und Skulpturen aus der ganzen Welt. Gemeinsam ist ihnen der Bezug zum Neuen Testament, doch die Stile sind sehr unterschiedlich, von traditioneller bis zu modern-abstrakter Kunst. Eines der Mosaikbilder aus Afrika zeigt eine dunkelhäutige Maria und Jesus, wie sie Geschenke von Afrikanern empfangen - in Erinnerung an die Prophetenworte: "Von jenseits der Ströme von Kusch werden meine Anbeter, mein zerstreutes Volk, mir Geschenke bringen." (Zeph 3,10). Die Türen sind mit Abbildungen biblischer Szenen in Bronze und getriebenem Kupfer dekoriert.

Nazareth Straße + KircheNächtliche Straßenszene bei Verkündigungskirche

"Die Synagoge"

In Nazareth existieren Überreste einer jüdischen Synagoge, vielleicht von derjenigen, in der Jesus seine öffentliche Verkündigung begonnen hat? Synagogen als »Ersatz« für den Jerusalemer Tempel bildeten mit ihrer Liturgien eines der Vorbilder für den christlichen Gottesdienst. In den Zeiten Jesu war die Synagoge der Mittelpunkt religiöser und ziviler Aktivitäten der jüdischen Gemeinde, vor allem in der Diaspora. Die Reste der Synagoge finden sich in einem Haus in der Nähe des Bazars und der Verkündigungskirche. Der Pilger von Piacenza erwähnt einen Bau, den er hier 570 n.Chr. vorfand, und der von einer Kirche in eine Synagoge umgewidmet wurde. Die Stätte gehört der griechisch-katholischen Kirche und wurde im 18. Jahrhundert wieder zu einer Kirche gemacht.

Saltus Domini

Der traditionelle Rand des Berges, den man Jesus nach seiner Predigt in der Synagoge hinabstürzen wollte, liegt drei Kilometer südlich vom heutigen Nazareth und ist unter dem Namen "Saltus Domini", Sturz des Herrn, bekannt. Die biblische Beschreibung passt auf ihn, da er auf einer Seite etwa 300 m steil abfällt.

Marienquelle

Die Marienquelle, die schon vor über 2000 Jahren Nazareth versorgte, liegt heute in der griechischen Gabrielskirche, der orthodoxen Verkündigungskirche.

Nazareth Village

Eine live Präsentation des Lebens, der Zeit und der Lehren von Jesus Christus für die ganze Welt kann man im Nazareth Village erleben. Das Dorf, das nach sorgfältigen Studien gebaut wurde, zeigt das Leben in Nazareth zur Zeit des römischen Reiches und somit den Alltag, wie ihn Jesus erlebt haben dürfte. Man kann landwirtschaftliche Techniken, damaligen Hausbau, historische Kleidung, wie sich Menschen ernährten und vieles mehr kennenlernen. Vorgeführt wird das Leben aus der Zeit Jesu von Darstellern, die historische Charaktere in authentischer Kleidung spielen, so dass der Besucher eine Erfahrung quasi aus erster Hand machen kann. Im rekonstruierten Dorf wird zudem eine eindrückliche audiovisuelle Show gezeigt, auch nächtliche Touren mit Öllampen und spezielle Vorführungen für Feiertage werden angeboten.