Gartengrab Teich Bethesda Via Dolorosa Grabeskirche Tempelberg Klagemauer Ölberg Zionsberg Davidstadt St. Peter in Galicantu Gartengrab Teich Bethesda Via Dolorosa Grabeskirche Tempelplatz Klagemauer Ölberg Davidstadt Zionsberg St. Peter in Galicantu

SiloahinschriftWer heute die Davidsstadt besucht, begibt sich in ein archäologisches Abenteuer. Es ist schlichtweg atemberaubend, was die Archäologen in dieser größten Ausgrabung Jerusalems zutage gefördert haben. Die Besichtigung der hervorragend aufbereiteten Lokation führt zurück zu den ältesten Schichten des Staates Israel.

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Das älteste Jerusalem

Die Stätte, die wir heute als die Davidstadt kennen, entstand in den Tagen des Erzvaters Abraham, als befestigte Stadt der Kanaaniter in der Umgebung der berühmten Gihon-Quelle - die Keimzelle des alten Jerusalem.

Heute können die faszinierenden historischen Stätten im Nationalpark der Davidstadt auf der kleinen, legendären Hügelkuppe gegenüber dem Misttor im Süden der Jerusalemer Altstadt besichtigt werden.

Der Besuch bietet eine Reise durch die Stadt der Könige und Propheten, an die Stätte, an der biblische Texte geschrieben wurden, und an den Schauplatz der meisten Erzählungen, die wir aus der Bibel über Jerusalem kennen.

Davidsstadt Eingang

Die Stadt Davids heute

Die Davidsstadt liegt heute außerhalb der Stadtmauern südlich unterhalb des Tempelplatzes. Ihre steilen Abhänge fallen im Osten ins Kidron-, im Westen ins Tyropoiontal (Käsemachertal) ab - und werfen die Frage auf, wie man an einer solch ungünstigen Stelle eine Stadtbefestigung errichten kann? Die Antwort ist die Wasserversorgung durch die nahe Gihonquelle.

Nach dem Sechstagekrieg 1967 wurde Jerusalem wiedervereinigt, die Trennungslinie verschwand, doch in der Davidsstadt lebten keine Juden mehr. In den 1970er Jahren wurde mit archäologischen Untersuchungen begonnen, die unter der Leitung von Prof. Jigal Shiloh im Verlauf mehrerer Ausgrabungsphasen zahlreiche Funde und weiterführende Erkenntnisse im Hinblick auf das alte Jerusalem erbrachten. Ausgrabungen in den Folgejahren erweiterten dieses Wissen über die Davidstadt beträchtlich. Inzwischen entwickelte sich die Stätte in einen Nationalpark von außergewöhnlichem Charme und großer historischer Bedeutung. Seit 1991 wohnen wieder jüdische Familien auf der Bergkuppe der Davidstadt. Neben den inzwischen 40 angesiedelten Familien liegt das Besucherzentrum der Davidstadt, das sich darum bemüht, einer größtmöglichen Besucherzahl das Erlebnis jenes Ortes nahezubringen, an dem alles begann.

Spannende Ausgrabungen

Die wohl spektakulärste Entdeckung war das Wassersystem Jerusalems. Daneben fand man die Überreste zahlreicher Wohnhäuser, die terassenförmig an den Hang gebaut waren. Jedoch war Jerusalem durch die Babylonier so radikal zerstört worden (587/86 v.Chr.), dass die vorausgehenden Schichten der Besiedlung nicht mehr identifizierbar waren. Auf dem Kamm des Hügels fand man aus hellenistischer Zeit die Fundamente von Palästen sowie eine Anlage mit in den Felsen gehauenen Röhren, die evtl. als Gräber gedient haben, möglicherweise sogar diejenigen des Königshauses. Weitere Schwerpunkte der Ausgrabungen sind: die Zisterne, das Haus des Spähers, das Regierungsviertel, die obere Promenade, Warrens Schacht, die Gihonquelle, der Hiskiatunnel, der kanaanitische Kanal, das Haus Mejuchas, der Teich Siloah und der herodianische Tunnel, der die Davidsstadt mit dem Tempelberg verbindet und in der Nähe des Robinsonbogens mündet.

Davidsstadt Stützmauer

Das Wassersystem

Eine Meisterleistung antiker Ingenieurskunst ist die Wasserversorgung, die vermutlich weit über 1500 v.Chr. zurückreicht. Die Gihonquelle ist die einzige Ganzjahresquelle Jerusalems. Es handelt sich um eine intermittierende Quelle, die unterirdisch in einer Grotte am Fuße des Osthangs der Davidsstadt im Kidrontal bei ca. 630 m NN entspringt. Der nahegelegene Bergrücken Ophel ist 60 m höher. Der Gihon-Quelle ist es zu danken, dass Menschen sich hier ansiedeln konnten. Die Siedlung wurde denn auch so nahe wie möglich an die Quelle herangebaut, aus geographischen und taktischen Gründen konnte die Quelle aber nicht in den Kranz der Stadtmauer einbezogen werden. Sie lag so tief im Tal, dass man unterhalb von ihr keine Stadtmauer entlang führen konnte. Die Bibel berichtet, dass die Wasserversorgung eine Schwachstelle der Verteidigung der Stadt war (2Chr 33,14). Um den Bewohnern - vor allem in Kriegszeiten - auch von innerhalb der Stadt einen Zugang zum Wasser zu schaffen, wurde ein Kanal von der Quelle nach Westen getrieben. Über Stufen und eine schräge Passage konnte man unterirdisch einen senkrechten Schacht erreichen, durch den man Wasser aus dem Kanal schöpfte.

König Hiskia verbesserte 701 v.Chr. das erste, ziemlich umständliche System, zumal auch die Stadt nach Westen gewachsen war und es nun Stadtteile gab, die tiefer als die Quelle lagen und sich dennoch innerhalb der schützenden Mauern befanden. So wurde von zwei Bautrupps ein Tunnel unter der Stadt hindurch getrieben, der die Gihonquelle mit einem Teich verband. Auf über 500m Länge gelang es den zwei Trupps, sich exakt zu treffen. Eine Inschrift im Fels berichtete über diesen glücklichen Moment, - sie ist heute in Istanbul ausgestellt.

Wer keine Platzangst und Sorge um seine nassen Kleider hat, kann mit Kerze oder Taschenlampe diesen schmalen und niedrigen Tunnel durchwaten.

Von Bergen umgeben - in Gott geborgen

Vom Dach des Späherhauses in der Davidstadt bietet sich ein wunderbarer Blick auf das faszinierende Panorama Jerusalems und die Umgebung, wie sie König David schon vor Augen hatte und im Buch der Psalmen (125,1-2) hervorhob: "Die auf den HERRN hoffen, werden nicht fallen, sondern ewig bleiben wie der Berg Zion. Wie um Jerusalem Berge sind, so ist der HERR um sein Volk her von nun an bis in Ewigkeit."

Selbst zum Archäologen werden

Vor einigen Jahren schaffte der moslemische Waqf aus den sog. "Ställen Salomons" an der Südostecke des Tempelberges große Mengen an Schutt weg, in dem sich ein Reichtum an Überbleibseln aus alten Zeiten befindet. Die ausgehobene Erde wurde unterhalb der Hebräischen Universität im Tal von Zurim abgeladen. Die Mitarbeiter des Nationalparks der Davidstadt verwandelten die Trümmer in ein archäologisches Lehrprojekt, das auch für Touristen ein einmaliges Erlebnis darstellt. Besuchergruppen nehmen an einem kurzen archäologischen Workshop teil und können dann das Gelernte ausprobieren, indem sie den Fachleuten beim Aussortieren des Materials zur Hand gehen und selbst Funde machen, die dann analysiert werden.