
Angefangen von den davidischen Bauten vor 3000 Jahren, über die Gihonquelle (Bild), den Hiskia-Tunnel bis zum Siloahteich im Talgrund schließt sich dem Besucher ein regelrechtes Panoptikum der frühen Geschichte Jerusalems auf.

Archäologische Meisterleistung
Der Ort, wo alles begann: vor über 3000 Jahren verließ König David die Stadt Hebron und zog auf eine kleine Bergkuppe namens Jerusalem, die er zum Mittelpunkt der israelischen Stämme machte. Die archäologische Forschung der letzten 150 Jahre konnte den südöstlichen Felssporn außerhalb der heutigen Stadtmauern als die biblische Stadt Davids identifizieren. Im gesamten judäischen Bergland ist dieser Ort der einzige, an der das ganze Jahr über eine Quelle fließt. Als mehr und mehr offensichtlich wurde, dass es sich hier um den ältesten Teil Jerusalems handelte, war das Grabungsinteresse bei vielen Forschern erwacht.
Modell der Davidsstadt im Israel-Museum
Seit der ersten Grabung durch Charles Warren 1867 bis heute haben 14 Forschungsteams sich dieser Aufgabe gewidmet.
Ausgrabungsstätte nahe Teich Siloah
Damit war dieser Fundort derjenige, an dem im gesamten Israel, das wahrlich nicht arm an Ausgrabungsstätten ist, am meisten gegraben wurde. Deutsche, französische, britische Teams haben hier unter vier verschiedenen Regierungen gegraben: dem osmanischen Reich, der britischen Mandatsregierung, Jordanien und schließlich Israel. Fünf archäologische Funde sind besonders bedeutsam: der Hiskia-Tunnel, das Schacht-System Warrens, die Siloah- und die Theodotos-Inschrift sowie der Teich Siloah.
Frühe Geschichte Jerusalems
Die Mauer der Davidsstadt lag auf halber Höhe des Abhangs, um ihre Schutzwirkung auch im unteren Bereich zu behalten. Die steilen Böschungen wurden mit Stützmauern abgefangen und konnten so den etwa 2500 Einwohnern als Bebauungsfläche dienen. Diese Stadt der Jebusiter blieb lange nach der Landnahme Israels als Enklave im israelitischen Gebiet zurück, da der Stamm Juda sie nicht vertreiben konnte. Im 11. Jahrhundert v.Chr. wollten die Israeliten wie die Nachbarvölker einen König haben, was zunächst umstritten, aber dann von Gott geboten war. David war zuerst König des südlichen Stämmes Juda in Hebron (2Sam 2,7).