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Tempelzerstörung

Der Bau des Tempels war die Vollendung des mobilen Wüstenheiligtums, der Stiftshütte. Hier wollte Gott seinen Namen wohnen lassen. Und Jesus hat den Tempel als "mein Haus" bezeichnet. Die Geschichte des Tempels endete verheerend.

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Tenne des Arauna

Nachdem David durch seine Zählung des Kriegsvolks gesündigt hatte und eine Pest über das Volk hereinbrach, kam sein Prophet und Seher Gad zu ihm, um im Namen Gottes anzusagen: "Geh hinauf und errichte dem HERRN einen Altar auf der Tenne Araunas, des Jebusiters" (2Sam 24,18). Arauna wollte David ehren und ihm die Opfertiere schenken, doch der König legte wert darauf, für alles aufzukommen und den Preis zu bezahlen. "So kaufte David die Tenne und die Rinder" (2Sam 24,24). Diese Bibelstelle ist zugleich der Eintrag, wie er heute z.B. in einem Grundbuch vermerkt wäre, über die Eigentumsverhältnisse des Platzes und nennt vertragsrechtlich korrekt die Bezeichnung des Grundstücks, die darauf befindlichen Sachen (Tiere), Verkäufer, Käufer und Kaufpreis; spätere Besitzer des Platzes waren lediglich Besetzer, einschließlich heute.

Tempel Salomos

Tempel Salomos

Auf dem Platz baut um 960/950 v. Chr. Salomo Tempel und Palastanlage. Plan und Fachhandwerker kommen aus Phönizien. Gegen die jährliche Lieferung von 20.000 Sack Weizen und 20.000 Eimer gepressten Öls sandte König Hiram von Tyros Zedernholz vom Libanon sowie seine Baumeister. Das Tempelhaus ist unterteilt in Ulam (Vorhalle), Hekal (Palast, Heiliges) und Debir (Allerheiligstes). Die Wände waren mit Zedernholz getäfelt und vergoldet. Im Hauptraum (Hekal) stand der Altar, im Allerheiligsten die Bundeslade, bewacht von zwei großen goldenen Cherubim, deren Flügel von Wand zu Wand reichten. Im Osten des Gebäudes wird der Brandopferaltar errichtet. Die Anlage wird bei der Einnahme Jerusalems 587/6 v. Chr. zerstört. In den Wirren der babylonischen Invasion ist die Bundeslade verschwunden und nie mehr aufgetaucht.

Der zweite Tempel

Die Heimkehrer aus dem babylonischen Exil, denen es an finanziellen Mitteln mangelte, bauten unter dem Statthalter Serubbabel den Tempel, zunächst den Opferaltar, unter großen Mühen wieder auf. Sie stellten dann das einfache, etwa 30 m lange Tempelgebäude wieder her, das 515 v. Chr. eingeweiht wurde. Das Allerheiligste war jetzt leer, da die Bundeslade vermutlich bei der Zerstörung des salomonischen Tempels verloren gegangen war.
Nachdem das Kyrusedikt von Darius erneut in Kraft gesetzt und der Tempel erbaut wurde (Esr 1-6), wird der Schriftgelehrte Esra von Babel mit dem Gesetz nach Jerusalem gesandt. Dies wird geschildert wie ein zweiter Exodus: "Und mit ihm zogen herauf einige von den Israeliten und von den Priestern und Leviten, von den Sängern, Torhütern und Tempelsklaven nach Jerusalem" (Esr 7,7). "Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des HERRN zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren" (Esr 7,10). Das Volk wird auf dieses Gesetz verpflichtet. Esra wird daher im Judentum mit Mose verglichen (nach Esr 7,5 ist er Nachkomme Aarons); durch die Einführung der Tora habe er die Religion des Judentums begründet.
Nach der Sicherstellung von Kultus und Tora kommt dann Nehemia nach Israel, um die äußere Sicherheit Jerusalems durch den Mauerbau zu erreichen und um kultische und soziale Missstände zu beheben.
In der zweiten Tempelperiode gab es ein Osttor, genannt das Shushan-Tor, an dem Ort, der heute als das Goldene Tor bezeichnet wird. Dieser neue, bescheidenere Tempel überdauerte die Zeiten bis zur Epoche Herodes des Großen. Die Auseinandersetzungen um den Neubau des Tempels haben beim Propheten Haggai ihren literarischen Niederschlag gefunden. Durch den syrischen Nachfolger Alexander des Großen, Antiochus IV. Epiphanes 169 v.Chr. entweiht, wurde dieser Tempel von dem Hasmonäer Judas Makkabäus wiederhergestellt und militärisch befestigt. Diese Wiedereinweihung des gereinigten Tempels am 25. Dezember 165 v.Chr. wird bis heute im Chanukka-Fest gefeiert.

Der Tempel im Neuen Testament

Jesus ist in einer gläubigen jüdischen Familie aufgewachsen und hat deren Traditionen übernommen. Er wusste, dass seine Sendung eine Fortsetzung und Vollendung der alttestamentlichen Heilsgeschichte bedeutete. Im Alter von einem Monat war Jesus zum erstenmal im Tempel zur Darstellung und Auslösung des Erstgeborenen gemäß dem mosaischen Gesetz (Lk 2,21-40). Regelmäßig musste er mit seiner Familie zu den jüdischen Festen den Tempel besucht haben, besonders bekannt ist seine Diskussion mit den Gelehrten, als er 12 Jahre alt war (Lk 2,41-52).

Tempel herodianisch

Tempelmodell im Garten des Holy Land Hotels

Im Rahmen seines öffentlichen Wirkens kommt Jesus oft in den Tempel. Von einigen Besuchen wird ausführlich berichtet:

Tempelreinigung

Deckengemälde Pfarrkirche Heiligenkreuz, Villach

Die Tempelreinigung

"Und sie kamen nach Jerusalem. Und Jesus ging in den Tempel und fing an, auszutreiben die Verkäufer und Käufer im Tempel; und die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler stieß er um und ließ nicht zu, daß jemand etwas durch den Tempel trage. Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben (Jes 56,7): »Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker«? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht. Und es kam vor die Hohenpriester und Schriftgelehrten, und sie trachteten danach, wie sie ihn umbrächten. Sie fürchteten sich nämlich vor ihm; denn alles Volk verwunderte sich über seine Lehre. Und abends gingen sie hinaus vor die Stadt." (Mk 11,15-19).

Jesus diskutiert im Tempel

"Und sie kamen wieder nach Jerusalem. Und als er im Tempel umherging, kamen zu ihm die Hohenpriester und Schriftgelehrten und Ältesten und fragten ihn:Aus welcher Vollmacht tust du das? Oder wer hat dir diese Vollmacht gegeben, daß du das tust? Jesus aber sprach zu ihnen: Ich will euch auch eine Sache fragen; antwortet mir, so will ich euch sagen, aus welcher Vollmacht ich das tue. Die Taufe des Johannes- war sie vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir! Und sie bedachten bei sich selbst und sprachen:Sagen wir, sie war vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Oder sollen wir sagen, sie war von Menschen?- da fürchteten sie sich vor dem Volk. Denn sie hielten alle Johannes wirklich für einen Propheten. Und sie antworteten und sprachen zu Jesus: Wir wissen's nicht. Und Jesus sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher Vollmacht ich das tue." (Mk 11,27-33).

Unglaublich, aber von Jesus vorausgesagt

"Und als er aus dem Tempel ging, sprach zu ihm einer seiner Jünger: Meister, siehe, was für Steine und was für Bauten! Und Jesus sprach zu ihm: Siehst du diese großen Bauten? Nicht ein Stein wird auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde.

Und als er auf dem Ölberg saß gegenüber dem Tempel, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, als sie allein waren: Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein, wenn das alles vollendet werden soll? Jesus fing an und sagte zu ihnen:Seht zu, daß euch nicht jemand verführe! Es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen:Ich bin's, und werden viele verführen. Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Kriegsgeschrei, so fürchtet euch nicht. Es muß so geschehen. Aber das Ende ist noch nicht da. Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere. Es werden Erdbeben geschehen hier und dort, es werden Hungersnöte sein. Das ist der Anfang der Wehen. Ihr aber seht euch vor! Denn sie werden euch den Gerichten überantworten, und in den Synagogen werdet ihr gegeißelt werden, und vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen zum Zeugnis. Und das Evangelium muß zuvor gepredigt werden unter allen Völkern." (Mk 13,1-10).

Jünger Jesu gehen in den Tempel

Auch nach Jesu Himmelfahrt gehen die Apostel und die Mitglieder der Urgemeinde in den Tempel, um zu beten. Das Herrenmahl feiern sie in den Häusern. "Es geschahen aber viele Zeichen und Wunder im Volk durch die Hände der Apostel; und sie waren alle in der Halle Salomos einmütig beieinander" (Apg 5,12).

"Es kam aber Furcht über alle Seelen, und es geschahen auch viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte. Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden." (Apg 2,43-47).

"Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die neunte Stunde, zur Gebetszeit. Und es wurde ein Mann herbeigetragen, lahm von Mutterleibe; den setzte man täglich vor die Tür des Tempels, die da heißt die Schöne, damit er um Almosen bettelte bei denen, die in den Tempel gingen. Als er nun Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel hineingehen wollten, bat er um ein Almosen. Petrus aber blickte ihn an mit Johannes und sprach:Sieh uns an! Und er sah sie an und wartete darauf, daß er etwas von ihnen empfinge. Petrus aber sprach:Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher."(Apg 3,1-6).

Diese Heilung hatte Folgen: Der Geheilte sprang in den Tempel und lobte Gott. Die Leute sahen wie er sich zu Petrus und Johannes hielt und liefen bei den beiden Aposteln zusammen. Da sprach Petrus: "was wundert ihr euch darüber, oder was seht ihr auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, daß dieser gehen kann? Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überantwortet und verleugnet habt vor Pilatus, als der ihn loslassen wollte. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und darum gebeten, daß man euch den Mörder schenke; aber den Fürsten des Lebens habt ihr getötet. Den hat Gott auferweckt von den Toten; dessen sind wir Zeugen. Und durch den Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr seht und kennt, stark gemacht; und der Glaube, der durch ihn gewirkt ist, hat diesem die Gesundheit gegeben vor euer aller Augen. Nun, liebe Brüder, ich weiß, daß ihr's aus Unwissenheit getan habt wie auch eure Oberen. Gott aber hat erfüllt, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigt hat: daß sein Christus leiden sollte. So tut nun Buße und bekehrt euch, daß eure Sünden getilgt werden" (Apg 3,12-19).