Gartengrab Teich Bethesda Via Dolorosa Grabeskirche Tempelberg Klagemauer Ölberg Zionsberg Davidstadt St. Peter in Galicantu Gartengrab Teich Bethesda Via Dolorosa Grabeskirche Tempelplatz Klagemauer Ölberg Davidstadt Zionsberg St. Peter in Galicantu
Tempelbetg naiv

 

Die Ära des ersten und zweiten Tempels in Jerusalem hatte jeweils einen tragischen Ausgang und endete mit der Zerstörung jenes Heiligtums, das seit König Salomo eine herausragende Stellung hatte und den Mittelpunkts Israels bildete.

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Ort der Erschaffung des Menschen

Die Überlieferungen, die sich an den zentralen Felsen dieser Anhöhe knüpfen, reichen in die fernste Vergangenheit zurück. Der Tempelberg oder Haram al-Sharif ist der religiös sensibelste Ort in Israel. Die New York Times bezeichnete die auch Moria genannte Anhöhe nicht umsonst als die "explosivsten Quadratmeter der Welt".

Der Tempelberg ist nach jüdischer Überlieferung der Ort an dem "Gott den Menschen aus dem Staub der Erde erschuf" (Genesis 2,7), und an dem Abraham seinen Sohn Isaak zum Opfer vorbereitete.

Die Tempelbauten

Auf der höchsten Stelle stand der Altar Davids, über dem sein Sohn Salomo den Tempel errichtete, der von den Babyloniern zerstört, nach dem Exil in einfacherer Form wieder aufgebaut und später durch den Prunkbau des Herodes ersetzt wurde. Von diesem herodianischen Tempel stehen Teile der Westmauer heute noch und bilden die berühmte Klagemauer. Auf dem Tempelplatz ist auch der Felsen, von dem aus Mohammed nach einer muslimischen Legende zum Himmel aufgestiegen sein soll.

Die Römer brannten den zweiten Tempel in der Zeit seines prächtigsten Ausbaus nieder. Nach Zerschlagung des letzten jüdischen Widerstandes soll Kaiser Hadrian einen Tempel zur Verehrung des Jupiter auf dem Berg Moria errichtet haben (von dem bisher keine Überreste gefunden wurden). Juden war der Zutritt verboten, sie durften nur einmal im Jahr durch das Loch eines Steins auf ihren Tempelplatz schauen.

Felsendom

Felsendom

Muslimischer Bauboom

Während der byzantinischen Periode war der Platz öde und leer. Als der Kalif Omar im Jahre 638 in Jerusalem einzog, fand er den Hügel mit Schutt und Asche angefüllt. Jedoch hatte Pilgerberichten zufolge bereits eine provisorische Moschee bestanden, die angeblich mehrere tausend Betende fassen konnte.
Der Omajaden-Kalif Abd el Malik ibn Marwan, der von 685 bis 705 über Jerusalem regierte, litt darunter, dass »sein« Jerusalem ein völlig verarmtes Dorf war und weder wirtschaftliche noch politische oder religiöse Bedeutung hatte. Daher investierte der schlaue Kalif alles, was er auftreiben konnte, in den Ausbau der Stadt und besonders in den Bau des prächtigen achteckigen Schreins. Dem Bild vom gekreuzigten Jesus in der Grabeskirche wollte er das heitere Bild von Schöpfung und Paradies entgegensetzen. Die Architektur entspricht zwar den christlichen oktogonalen Memorialbauten für Märtyrer, die zahlreichen Inschriften jedoch stellen den Islam als Korrektur und Weiterführung des christlichen Verständnisses dar.

AlAqsa Kopie

In diesem Sinne wurde der Dom mit seiner Kuppel als ein Echo auf die Grabeskirche und die Hagia Sophia in Konstantinopel verstanden. Der Umgang um den Felsen glich allerdings der Kaaba in Mekka, ebenfalls ein Stein bzw. Meteorit, um den die Pilger herumziehen.

Zudem war der als Reformator bekannte Abd el Malik von der Idee geleitet, den salomonischen Tempel wieder aufzubauen und den Islam an die jüdische Tradition anzuknüpfen bzw. ihn mit der älteren Religion als deren Fortsetzung und Renaissance zu legitimieren. Das mit blauen Kacheln verzierte und von der ikonenhaften Goldkuppel gekrönte Gebäude ist das älteste erhaltene Bauwerk der islamischen Welt.

Den Bau des von den Kreuzfahrern Felsendom genannten Heiligtums, deutet der arabische Historiker al-Mukaddasi (gest. 985) in der Weise, dass dadurch die Grabeskirche überboten werden sollte, damit die Pracht der Kirche nicht die Moslems verwirre. Gleichzeitig konnte durch die Überbauung dieser heiligen Stelle der Triumph über Judentum und Christentum demonstriert werden.

Die Al-Aqsa Moschee

Al-Aqsa, die größte Moschee Jerusalems, hat eine wechselhafte Geschichte von Zerstörung - vier Erdbeben richteten schwere Schäden an -, Umbauten und Erneuerung hinter sich. An der Stelle der Marienkirche errichtet Omar, der Eroberer Jerusalems, im 7. Jahrhundert ein erstes islamisches Sakralgebäude. Vermutlich verwendete er das Schiff der byzantinischen Marien-Basilika, das sich seinerseits auf Ruinen aus der herodianischen Epoche erhob. Im Jahr 780 n. Chr. erweiterte Kalif el-Mahdi die Moschee um 15 Schiffe, ein großes Gebetshaus aus Holz und ungebrannten Ziegeln für 3000 Menschen, bis Kalif as-Zehir im Jahr 1033 wieder auf die heute noch vorhandene Zahl von sieben Schiffen reduzierte. Er gab der Moschee ihr jetziges Aussehen mit der charakteristischen dunkelgrauen Kuppel (angelaufenes Silber), die einen Kontrast zur goldenen Kuppel des Felsendoms bildet.

Tempelberg Panorama Kopie