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Via Dolorosa

Den Weg Jesu zum Kreuz nachzugehen, die Stationen seiner Schmähung und Erniedrigung in Erinnerung und sein Sterben für die Sünden der Vielen wach zu rufen, ist die Bedeutung der berühmtesten Schmerzensstraße der Welt, der Via Dolorosa.

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Jesu Gefangennahme und Verspottung

Nach dem Gebet im Garten Gethsemane wird Jesus verhaftet. Danach wird er zunächst ins Haus des Hohenpriesters Kaiphas geführt, wo sich die Mitglieder des Hohen Rats und Schriftgelehrte versammelten. Sie "suchten falsches Zeugnis gegen Jesus, daß sie ihn töteten" (Mt 26,59). Jesus schwieg zu den falschen Anschuldigungen. Als er gefragt wurde, ob er der Sohn Gottes, der Messias, sei, erwiderte Jesus kurz: "Ihr sagt es selbst." Da verlor der Oberste Priester die Fassung, zerriss sein Gewand und schrie: "Er hat Gott gelästert! Was brauchen wir noch Zeugen? Was, denkt ihr, hat diese Gotteslästerung verdient?" Alle antworteten: "Die Todesstrafe!"

"Die Männer aber, die Jesus gefangenhielten, verspotteten ihn und schlugen ihn, verdeckten sein Angesicht und fragten: Weissage, wer ist's, der dich schlug? Und noch mit vielen andern Lästerungen schmähten sie ihn" (Lk 22,63).

Jesus bei Pilatus

Beim ersten Tageslicht trafen sich die Hohenpriester mit den Ältesten und beschlossen offiziell, Jesus dem Tod auszuliefern. Sie überführten ihn zur Residenz des römischen Gouverneurs Pilatus. Nachdem er Jesus verhört hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte ihnen: "Ich finde nichts an diesem Mann, das eine Verurteilung verdient hätte. Aber es ist euer Brauch, dass ich zum Passafest einen Gefangenen begnadige. Wollt ihr, dass ich den »König der Juden« freilasse?" da schrien alle zurück: "Nicht den da, sondern Barrabas!" Barrabas war ein gewalttätiger jüdischer Aufrührer.

Pilatus versuchte, Jesus an den Vierfürsten von Galiläa, Herodes Antipas, abzuschieben, da er aus Galiläa komme. Herodes war neugierig und fragte Jesus aus, der ihm jedoch nicht antwortete. "Die Hohenpriester aber und Schriftgelehrten standen dabei und verklagten ihn hart. Aber Herodes mit seinen Soldaten verachtete und verspottete ihn, legte ihm ein weißes Gewand an und sandte ihn zurück zu Pilatus.

Die Farben der beiden Jesus umgehängten Gewänder waren Symbole für die Königsherrschaft und die Unschuld, für Macht und Demut.

Via dolorosa Geißelungskapelle

Geißelungskapelle

Geißelung Jesu

Da ließ Pilatus Jesus abführen und übergab ihn der Geißelung, die bei den Römern besonders grausam war. Das dabei verwendete Werkzeug, das Flagrum, besaß meist drei Lederriemen, an deren Enden häufig Bleistücke befestigt waren, die oft angeschliffen wurden, so dass spitze Zacken entstanden. Damit schlugen die Soldaten mit roher Kraft zu, so dass die Gefolterten bereits nach wenigen Schlägen blutüberströmt waren. Gegeißelt wurde meist, bis sich das Opfer nicht mehr rührte. Viele überlebten die Geißelung nicht und starben noch unter dieser Folter. Danach drückten die Soldaten Jesus eine Art Krone aus Dornengestrüpp auf den Kopf und warfen ihm einen alten roten Mantel um: "Sei gegrüßt, o König der Juden!" Dabei schlugen sie ihm ins Gesicht.

Verurteilung

Pilatus trat erneut vor die Menge und betonte: "Ich halte ihn für keines Verbrechens schuldig." Mit Blick auf den gegeißelten Jesus mit dem roten Umhang und der Dornenkrone sagte er: "Seht euch doch diesen Menschen an!" Doch sie schrien: "Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!" Pilatus erwiderte: "Dann nehmt doch ihr ihn und kreuzigt ihn. Ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen."

Die Juden beharrten darauf, dass sie ein Gesetz hätten, nach dem er sterben müsse, da er sich als Sohn Gottes bezeichnet habe. Das machte Pilatus erneut unsicher und er befragte Jesus nach seiner Herkunft. Doch Jesus schwieg. Verärgert wies ihn Pilatus auf seine Macht, ihn zu verurteilen oder frei zu lassen, hin. Doch Jesus entgegnete ihm, er habe nur deshalb Macht, weil sie ihm von Gott gegeben sei. Auch hätten die Leute, die ihn ausgeliefert haben, eine weitaus größere Schuld auf sich geladen. Von da an bemühte sich Pilatus noch mehr, Jesus frei zu bekommen, doch die Juden schrien ihn nieder: "Wenn du einen solchen Mann laufen lässt, dann bist du nicht länger ein Freund des Kaisers, denn jeder, der sich selbst zum König macht, stellt sich dadurch gegen den Kaiser."

Unter diesem Eindruck ließ Pilatus Jesus erneut herausführen und rief den Juden provozierend zu: "Hier ist euer König!" Sie schrien zurück: "Töte ihn! Töte ihn! Kreuzige ihn!" Pilatus darauf: "Ich soll euren König kreuzigen?" Die Hohenpriester antworteten: "Wir haben keinen König außer dem Kaiser!" Da gab Pilatus ihnen nach und ließ Jesus zur Kreuzigung abführen. Noch einmal misshandelten ihn die Soldaten, rissen ihm das verspottende Gewand herunter und zogen ihm seine eigene Kleidung wieder an. Dann marschierten sie ab, um ihn ans Kreuz zu nageln. Da kam ein Mann vorbei, der aus Cyrene stammende Simon, den sie zwangen, für Jesus den Kreuzesbalken zu tragen.

Via dolorosa Verurteilungskapelle

Verurteilungskapelle

Kreuzigung

Die Kreuzigung ist die grausamste Hinrichtungsart, die Menschen je ersonnen haben. Der erbarmungslose öffentliche Todeskampf, der Tage dauern konnte, zog immer auch Gaffer an. Bei Jesus machten sie höhnische Bemerkungen und spotteten: "Du wolltest doch den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen. Nun zeig doch mal, was du kannst. Rette dich selbst! Wenn du wirklich Gottes Sohn bist, dann steig jetzt vom Kreuz herunter!" Die jüdischen Autoritäten stimmten zu: "Anderen hat er geholfen, bei ihm selbst scheint es nicht zu klappen. Das soll der Messias sein, der König Israels? Soll er doch vom Kreuz herabsteigen, und wir werden alle seine Jünger."

Mit ihm wurden noch zwei Verbrecher hingerichtet, einer rechts und einer links von ihm. Über ihm wurde eine Tafel angebracht: "Das ist der König der Juden".

Jesus betete: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun."

Die Soldaten teilten seine Kleider unter sich auf, um das Hauptgewand, eine Art Robe, würfelten sie. Die Menschen, die herumstanden und glotzten, auch die Amtsträger hörten nicht auf, ihn zu verspotten. Die Soldaten trieben ihre Späße, reichten ihm verdünnten Essig und prosteten ihm zu: Bist du nicht der König der Juden?! Dann rette dich mal!" Einer der beiden Verbrecher stimmte ihnen zu: "Du Messias, komm schon, hilf dir selbst und uns!" Doch der andere fuhr ihm über den Mund: "Fürchtest du denn Gott überhaupt nicht? Du erleidest das Gleiche wie wir alle, nur mit dem einen großen Unterschied: wir haben es verdient, er aber nicht! Er hat nicht das Geringste getan." Und an Jesus gewandt fügte er hinzu: "Jesus, bitte denk an mich, wenn du in dein Reich kommst." Jesus antwortete: "Verlass dich darauf: noch heute wirst du mit mir im Paradies sein."

Am Fuß des Kreuzes standen die Mutter Jesu, die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Kleopas, und Maria aus Magdala. Neben seiner Mutter sah Jesus den Jünger, den er lieb hatte, und wandte sich an seine Mutter: "Frau, da ist dein Sohn." Und zu dem Jünger sagte er: "Siehe, von jetzt an ist sie deine Mutter." Fortan nahm der Jünger sie in sein Haus auf.

Der Schmerz der Gottesferne

Inmitten der körperlichen Qualen erlitt Jesus noch einen ganz anderen Schmerz. Er durchlitt das Elend der Gottferne, das durch die Sünde eigentlich das Schicksal jedes Menschen auf dieser Welt wäre. Das Aufbäumen der Elemente, das sich während und nach seinem Tod ereignete, ist ein Zeichen für die Dunkelheit und Erschütterung im Leben eines gottfernen Menschen. Von Mittag bis etwa drei Uhr wurde es auf der ganzen Erde finster, - eine ungewöhnliche, umfassende Dunkelheit, die daran erinnert, dass Gott aus der Finsternis heraus sein Schöpfungswerk mit der Erschaffung des Lichts begann.

Gegen drei Uhr stöhnte Jesus auf und schrie laut: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?!" Jesus aber sah, dass alles vollendet war, darum sagte er - und erfüllte damit die Voraussagen der Heiligen Schrift: "Ich habe Durst." Man steckte einen Schwamm mit saurem Wein auf einen langen Stab und hielt ihn an seinen Mund. Nachdem er etwas genommen hatte, sagte Jesus: "Es ist vollbracht." Dann neigte er sein Haupt und verschied.

Weitreichende Folgen des Sterbens Jesu

In diesem Augenblick zerriss im Tempel der Vorhang zum Allerheiligsten von oben nach unten entzwei. Der Zugang war plötzlich offen. Es gab ein Erdbeben, bei dem selbst Felsen in Stücke brachen. Erstaunliches geschah: Gräber öffneten sich, und viele Gläubige, die schon entschlafen waren, erhoben sich aus ihren Gräbern. Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Grabstätten, gingen in die Heilige Stadt und erscheinen zahlreichen Menschen.

Betroffenheit der Zeugen

Als der römische Offizier und seine Leute das Erdbeben und alles andere sahen, waren sie erschrocken und berührt. Sie stammelten: "Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen! Und als alles Volk, das dabei war und zuschaute, sah, was geschah, schlugen sie sich an ihre Brust und kehrten wieder um." Doch alle, die Jesus gut gekannt hatten, standen bei den Frauen zusammen, die ihm aus Galiläa gefolgt waren, und beobachteten alles aus einiger Entfernung.