Gartengrab Teich Bethesda Via Dolorosa Grabeskirche Tempelberg Klagemauer Ölberg Zionsberg Davidstadt St. Peter in Galicantu Gartengrab Teich Bethesda Via Dolorosa Grabeskirche Tempelplatz Klagemauer Ölberg Davidstadt Zionsberg St. Peter in Galicantu
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Der Gang durch die Via Dolorosa und den arabischen Suq gehört zu den Höhepunkten einer Israelreise. Im Kontrast von Leidensstationen Jesu und dem schillernden Bild der Händler, von Tausenden Touristen und den sich die Seele aus der Brust schreienden Guides herrscht das völlig normale tägliche Chaos auf dieser legendären Halbmeile.

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Kreuzweg Jesu

Jeden Freitag Nachmittag versammeln sich eine große Anzahl Andächtiger im Hof der Omaryiya-Schule, wo unter der Leitung von Franziskanern die Kreuzwegandacht beginnt. Die Prozession zieht durch die Via dolorosa, deren Verlauf durch die 14 teils auf die Passionsberichte der Evangelien teils auf die Tradition zurückgehende Kreuzwegstationen markiert ist. Die Stationen I-IX liegen entlang der Straße, X-XIV sind innerhalb der Grabeskirche. Geschah die Verurteilung Jesu durch Pilatus in der Burg Antonia, können Ausgang und Ende des Weges als gesichert betrachtet werden. Der heutige Verlauf ist nicht historisch, sondern geht auf christliche Konventionen während der Kreuzfahrerzeit zurück. Auch liegen nicht alle Stationen direkt an der Bazarstraße, manche befinden sich innerhalb von Gebäudekomplexen oder in Nebengassen.

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Station I »Jesus wird zum Tode verurteilt« liegt im Hof der islamischen Al-Omariye-Medrese, zu der rechter Hand eine Treppe hinaufführt. Hier versammeln sich freitags um 15 Uhr die Franziskanermönche zu ihrer Prozession. Von Fensternischen in der Südmauer, die der Südmauer der Antonia entspricht, bietet sich ein umfassender Blick auf den Tempelplatz.

Via dolorosa Station I

Mt 27,22-23,26: "Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt? Da schrien sie alle: Ans Kreuz mit ihm! Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Da schrien sie noch lauter: Ans Kreuz mit ihm! Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen."


Station II »Jesus nimmt das Kreuz auf« befindet sich auf der anderen Straßenseite beim Eingang der Verurteilungskapelle kurz vor dem Ecce-Homo-Bogen. Unter dem griechischen Kloster, dessen Eingang die Inschrift "Gefängnis Christi" trägt, befinden sich künstliche Felsenhöhlen, die einst als Ställe oder auch als Gefängniszellen verwendet wurden. Nach der griechischen Überlieferung sollen hier Jesus und Barrabas gefangen gehalten worden sein.

Via dolorosa Station II

Mt 27,27-31: "Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des Statthalters, und versammelten die ganze Kohorte um ihn. Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Heil dir, König der Juden! Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf. Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an."

 

Station III »Jesus fällt zum erstenmal« kommt erst an der starken Linksbiegung gegenüber dem Österreichischen Hospiz, im Hintergrund steht eine armenische Kirche. Die direkt an der Straße liegende polnische Kapelle zeigt im Hochrelief über dem Eingang, ein Werk von Thaddeus Zielinsky, den unter dem Kreuz zusammengebrochenen Jesus.

Via dolorosa Station III

Die Station wird in der Bibel nicht erwähnt. Zur Andacht eignet sich Jes 53,4-6: "Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn."


Station IV »Jesus begegnet seiner Mutter« liegt nur wenige Schritte weiter, ebenfalls links, kurz vor der Rechtsabbiegung. Die Stätte wird bezeichnet durch eine kleine Kapelle bei dem Eingang zur Kirche "Unserer lieben Frau von der Ohnmacht".

Via dolorosa Station IV

Die Station kommt in der Bibel nicht vor. Zur geistlichen Besinnung empfiehlt sich Lk 2,34.35.51b: "Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter:Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird- und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen-, damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden. ... Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen."


Station V »Simon von Kyrene hilft Jesus, das Kreuz zu tragen« ist eine kleine Franziskanerkapelle an der Stelle, wo die Via Dolorosa steil zum Berg Golgatha anzusteigen beginnt.

Via Dolorosa Station V

Mt 27,32: "Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Kyrene namens Simon; ihn zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen." Siehe auch Mt 16,34: "Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir."

 

Etwa nach 50 m in der nun folgenden langen Geraden stoßen wir links auf Station VI »Veronika reicht Jesus das Schweißtuch«. Der Altar mit dem Kerzenleuchter befindet sich in der geschmackvoll restaurierten Krypta, an der traditionellen Stätte des Hauses der Heiligen Veronika. Die Kirche steht über den antiken Resten eines Gebäudes, das vermutlich das im 6. Jahrhundert erbaute Kloster der Heiligen Damian und Kosmos war.

Via dolorosa Station VI

Die Station kommt in der Bibel ebenfalls nicht vor. Zur Andacht empfiehlt sich Ps 27,8-9: "Mein Herz hält dir vor dein Wort:»Ihr sollt mein Antlitz suchen. « Darum suche ich auch, HERR, dein Antlitz. Verbirg dein Antlitz nicht vor mir, verstoße nicht im Zorn deinen Knecht! Denn du bist meine Hilfe; verlaß mich nicht und tu die Hand nicht von mir ab, Gott, mein Heil." Jes 53,3: "Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, daß man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet."


Die letzte direkt an der Straße liegende Station ist VII »Jesus fällt zum zweitenmal unter der Last des Kreuzes«. Eine hohe römische Säule im Innern der Franziskaner-Kapelle bezeichnet die Stelle, an der Jesus zum zweiten Mal unter der Last des Kreuzes stürzte. Laut Überlieferung soll hier, am Stadttor, Jesu Todesurteil angeschlagen worden sein.

Via dolorosa Station VII

Die Station hat keinen direkten biblischen Hintergrund. Zur Besinnung auf Jesu Leidensweg empfiehlt sich Klgl 3,1.2.9.16: "Ich bin der Mann, der Elend sehen muß durch die Rute des Grimmes Gottes. Er hat mich geführt und gehen lassen in die Finsternis und nicht ins Licht. Er hat meinen Weg vermauert mit Quadern und meinen Pfad zum Irrweg gemacht. Er hat mich auf Kiesel beißen lassen, er drückte mich nieder in die Asche."


Station VIII »Jesus tröstet die Frauen Jerusalems«. Diese Stelle ist durch ein lateinisches Kreuz in der Mauer des griechischen Konvents des Heiligen Charalambos bezeichnet.

 

Via dolorosa Station VIII

Lk 23,28-31: "Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder! Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns!, und zu den Hügeln: Deckt uns zu! Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden?"

Wir gehen rechts die breite Treppe hoch zur IX. Station »Jesus fällt zum drittenmal«, gekennzeichnet durch eine in der Ecke ausgesparte römische Säule neben dem koptischen Patriarchat und dem Eingang zum abessinischen Kloster, das in einer Bauruine auf dem Dach oberhalb der Helenakapelle liegt. Die Nähe zur Grabeskirche ist ein Hinweis, dass Jesus in Sicht seiner Todesstätte zum dritten Mal unter der Last des Kreuzes zusammenbrach.

Via dolorosa Station IX

Die Station gründet gleichfalls nicht auf einen biblischen Hintergrund, hilft aber zur Vergegenwärtigung des unschuldigen Leidens Jesu. Zur geistlichen Deutung eignet sich Klgl 3,27-32: "Es ist ein köstlich Ding für einen Mann, daß er das Joch in seiner Jugend trage. Er sitze einsam und schweige, wenn Gott es ihm auferlegt, und stecke seinen Mund in den Staub; vielleicht ist noch Hoffnung. Er biete die Backe dar dem, der ihn schlägt, und lasse sich viel Schmach antun. Denn der HERR verstößt nicht ewig; sondern er betrübt wohl und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte."

Grabeskirche Grundriss Die X. Station liegt nun im Bereich der Grabeskirche: »Jesus wird entkleidet«, bezeichnet durch ein Mosaikbild auf dem Boden des "Kalvarienberges" mit der Darstellung des Isaakopfers.

Via dolorosa Station X Mt 27,33-36: "So kamen sie an den Ort, der Golgota genannt wird, das heißt Schädelhöhe. Und sie gaben ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermischt war; als er aber davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken. Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich. Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn."

Die dazugehörige XI. Station ist Golgatha: »Jesus wird ans Kreuz genagelt«. Diese für die katholischen Lateiner wichtigsten Stationen X und XI wurden 1938 saniert und mit wunderbaren Mosaiken ausgestattet.

Via dolorosa Station XI

 

Mt 27,37-42: "Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht, die seine Schuld angab: Das ist Jesus, der König der Juden. Zusammen mit ihm wurden zwei Räuber gekreuzigt, der eine rechts von ihm, der andere links. Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten den Kopf und riefen: Du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? Wenn du Gottes Sohn bist, hilf dir selbst, und steig herab vom Kreuz! Auch die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten verhöhnten ihn und sagten: Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Er ist doch der König von Israel! Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben."

Station XII »Jesus stirbt am Kreuz« ist ein griechisch-orthodoxer Altar im orientalischen Stil, der die Stelle bezeichnet, an der die Kreuze Jesu und der beiden Schächer aufgerichtet wurden. Golgata, aufgrund der Form auch Schädelstätte genannt, erfuhr 1937 eine Renovierung mit schönen Mosaiken. Rechts sieht man im Felsen eine tiefe Spalte, die durch das Erdbeben beim Tode Jesu entstanden sein soll.

Via dolorosa Station XII

Mt 27,45-50,54: "Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land. Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Er ruft nach Elija. Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Die anderen aber sagten: Laß doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft. Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er seinen Geist aus. Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten. Wahrhaftig, das war Gottes Sohn!"

Die XIII. Station: »Jesus wird vom Kreuz genommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt« ist der Stein, der gleich am Eingang der Grabeskirche liegt und meist von zahlreichen Betenden umringt wird. An der Stelle des »Salbungssteins« wurde der Leichnam Jesus nach römisch-katholischer Überlieferung vor der Grablegung gesalbt. Nach griechisch-orthodoxer Tradition kennzeichnet die rötliche Kalksteinplatte aus dem Jahre 1810 die Stelle, an der Jesus in den Schoß seiner weinenden Mutter gelegt wurde.

Via dolorosa Station XIII

Joh 19,38: "Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab."

Station XIV »Der heilige Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt« ist das Ziel der Via Dolorosa, die heiligste und bedeutendste Stätte des Christentums. Der Ort des Begräbnisses und der Auferstehung Jesu wurde mit einer eigenen Kapelle, der Grabädikula, überbaut.

Vis dolorosa Station XIV

Mt 27,59-61: "Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg. Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber."