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Ecce Homo

Wie der Leidensweg von Jesus durch die Stadt verlief, ist nur schwerlich nachvollziehbar. Doch dass Jesus durch die Straßen Jerusalems zum Hinrichtungsort getrieben wurde und ein einmaliges Zeugnis von Demut und Gottestreue gab, ist das Entscheidende.

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Wie verlief der Leidensweg von Jesus?

Den Kreuzweg Jesu gedenkend und betend nachzugehen ist eine frühe christliche Tradition, wenngleich aus der Bibel selbst wenige lokale Hinweise vorhanden sind. Im Lauf der Geschichte gab es deshalb unterschiedliche Versuche, diesen Weg nachzuzeichnen. Entscheidend ist die Frage, wo das Praetorium, der Jerusalemer Sitz des Prokurators Pontius Pilatus, lag.

Via dolorosa 1906

Via Dolorosa 1906

 

Denn von diesem Ort muss der Weg Jesu nach Golgatha beginnen. Zumeist wurde die Festung Antonia oder der Palast des Herodes bei der heutigen sog. Davidszitadelle als Verwaltungssitz des Pilatus angenommen. Die frühesten Pilgerberichte belegen allerdings, dass der Kreuzweg vom Süden der Altstadt aus zur Grabes- und Auferstehungskirche geführt hat. Dafür spricht ein archäologischer Fund im jüdischen Viertel an der Stelle, wo heute das imposante Gebäude der Yeschivat Hakotel steht. Hier fand man nach 1967 bei den Aufräumungs- und Aufbauarbeiten nach der Zerstörung durch die Jordanier ein kostbar ausgestattetes Haus mit über 600qm Wohnfläche, das zahlreiche Stuckreste, Freskomalereien und Bodenmosaiken enthielt. Nach den ersten Beschreibungen des Kreuzweges lag genau hier, zwischen der Maria-Nea- und der Sophia-Kirche das Praetorium. Von dieser Stelle im jüdischen Viertel wurden die Pilger durch die Altstadt zur Hinrichtungsstätte Golgatha geführt.

Nach der persischen Zerstörung

Nachdem die Perser 614 die Kirchen Jerusalems zerstört hatten, begann man sich neu auf den Kreuzweg zu besinnen. Man suchte das Praetorium auf dem Zion, in der Nähe des Hauses des Hohenpriesters Kaiphas. So begann man den Kreuzweg in der Zionskirche, wo schon lange eine von allerdings vielen Geißelungssäulen verehrt wurde.

Kreuzritter legen den Weg fest

Auch den Kreuzrittern war nichts über die Lage des Praetoriums bekannt. Sie nahmen an, dass die Burg Antonia im Norden des Tempelplatzes, der vom römischen Militär kontrolliert wurde, den Jerusalemer Sitz des ansonsten in Caesarea residierenden Pilatus bildete. Der Gedanke ist durchaus naheliegend, dass sich Pilatus im Schutz seines Militärs und mit Ausblick auf die Festereignisse auf dem Tempelplatz in der Antonia aufhielt. So legten sie im Jahr 1294 einen Weg von der Burg Antonia bis zur Grabeskirche durch die Gassen Jerusalems fest, der bis heute als Via Dolorosa (Schmerzensweg) bekannt ist.