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Grab Rahels

Die erste Erwähnung Betlehems in der Bibel findet sich in Gen 35,19, wo vom Tod von Jakobs geliebter Frau Rahel die Rede ist. Als der Stammvater Jakob nach jahrzehntelangem freiwilligen Exil in Padan Aram in seine Heimat zurückkehrte, zog eine große Schar von Frauen, Kindern und Sklaven mit ihm. "Und sie brachen auf von Bethel. Und als es noch eine Strecke Weges war bis Efrata, da gebar Rahel. Und es kam sie hart an über der Geburt. Da ihr aber die Geburt so schwer wurde, sprach die Wehmutter zu ihr: Fürchte dich nicht, denn auch diesmal wirst du einen Sohn haben. Als ihr aber das Leben entwich und sie sterben mußte, nannte sie ihn Ben-Oni (Unglückssohn), aber sein Vater nannte ihn Ben-Jamin (Sohn der rechten Hand, Glückskind). So starb Rahel und wurde begraben an dem Wege nach Efrata, das nun Bethlehem heißt. Und Jakob richtete einen Stein auf über ihrem Grab; das ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag. Und Israel zog weiter und schlug sein Zelt auf jenseits von Migdal-Eder." (1Mo 35,16-20).

Demzufolge ist Rahel die einzige Stammutter, die nicht in der Höhle Machpela in Hebron begraben ist.

Der Beschreibung jüdischer Reisender im Mittelalter nach bestand das Memorial aus elf Steinen, die die elf Söhne Jakobs aufeinanderlegten, und einem großen Stein, den Jakob selbst oben auflegte. Später wurde das Grab mit einer Kuppel überdacht und Ende des 18. Jahrhunderts Mauern hinzugefügt. Den englisch-jüdischen Wohltäter Sir Moses Montefiore störte bei einem Besuch Ende des 19. Jahrhunderts der vernachlässigte Zustand und er sorgte für die Restaurierung des Grabes. Die Stätte ist ein traditioneller Gebetsort für jüdische Frauen, die kinderlos sind oder eine schwere Geburt befürchten.

Bethlehem Efrata

Bethlehem wurde vom Geschlecht Efrata besiedelt (1Chr 2,51;4,4). In Mi 5,1 wird es als "Betlehem-Efrata" bezeichnet, um es von einem anderen Ort mit Namen Betlehem zu unterscheiden, der im Stammesgebiet von Sebulon, ca. 11 km westnordwestlich von Nazaret, liegt.

Bethlehem antik

Ruth - eine königliche Vorfahrin

Nach der Eroberung Kanaans durch die israelitischen Stämme fiel Betlehem dem Stamm Juda zu. Auch das Geschehen aus dem Buch Ruth spielt sich zu einem großen Teil in Betlehem ab, und sowohl Ruths Schwiegervater Elimelech wie auch ihr späterer Mann Boas kamen aus diesem Ort. "Zu der Zeit, als die Richter richteten, entstand eine Hungersnot im Lande. Und ein Mann von Bethlehem in Juda zog aus ins Land der Moabiter, um dort als Fremdling zu wohnen, mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen. Der hieß Elimelech und seine Frau Naomi und seine beiden Söhne Machlon und Kiljon; die waren Efratiter aus Bethlehem in Juda. Und als sie ins Land der Moabiter gekommen waren, blieben sie dort." (Ri 1,1-2). Nachdem alle drei Männer gestorben waren, zog Naomi mit ihrer moabitischen Schwiegertochter Ruth in ihre alte Heimat Bethlehem. Ruth heiratete den großherzigen Boas, einen entfernten Verwandten ihrer Schwiegerfamilie, und stellte die Ehre und das Recht der Familie wieder her. Sie wurde dadurch zur Ahnfrau von König David und somit zugleich von Jesus Christus.

"Stadt Davids"

1Sam 16,18; 20,6 und 2Sam 2,32 nennen Bethlehem als Herkunftsort Davids, wo auch der erwartete Messias als Nachkomme ("Sohn") Davids zur Welt kommen sollte. Hier wurde David vom Propheten Samuel mit dem Geist Gottes gesalbt (1Sam 16,4-13), so dass Bethlehem fortan "Stadt Davids"(1Sam 20,6; Lk 2,4) genannt wurde. "Da nahm Samuel sein Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des HERRN geriet über David von dem Tag an und weiterhin." (1Sam 16,13).

 

Bethlehem hist.

Stadt des »neuen David« Jesus

Zur Zeit des Propheten Micha (8. Jh.v.Chr.) war Bethlehem nur ein kleiner Ort, erhielt aber die Verheißung, dass in ihm der Endzeitherrscher aus der Davidsfamilie geboren würde (Mi 5,1ff). Das Neue Testament sieht die Micha-Weissagung mit der Geburt Jesu in Bethlehem (Mt 2,1; Lk 2,4-11) als erfüllt an. "Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Micha 5,1): »Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.«" (Mt 2,1-6). "Sagt nicht die Schrift: aus dem Geschlecht Davids und aus dem Ort Bethlehem, wo David war, soll der Christus kommen?" (Joh 7,42).

Die Hirten als Messiasahnen

Die Hirten sind nicht die Vertreter einer niedrigen und verachteten Schicht im Volk - dies entspringt späterer rabbinischer Polemik -, sondern sind königliche Messiasahnen, wie auch König David von Beruf zuerst Schafhirte war.

Der wahrscheinlich genaue Geburtsort in einer Höhle wird schon ab dem 2. Jahrhundert verehrt. Seit dem Jahr 333 steht an der Stelle die Geburtskirche.

Die Weihnachtsgeschichte

Am häufigsten wird am Heiligen Abend die Weihnachtsgeschichte nach Lukas 2,1-21 gelesen: "Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. Und als acht Tage um waren und man das Kind beschneiden mußte, gab man ihm den Namen Jesus, wie er genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war."