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Geburtskirche

Der biblische Ort lag auf dem Hügel östlich der Geburtskirche und war durch steile Täler geschützt. Innerhalb des alten Bethlehem befindet sich die Höhle, in der Jesus geboren wurde. Für diesen Ort spricht, dass er bereits von Judenchristen geehrt wurde, noch bevor Kaiser Hadrian ab 135 über der Grotte ein Adonisheiligtum errichten ließ, - was wiederum den Ort bestätigt. Helena, die gläubige Mutter von Konstantin dem Großen, sicherte ab 325 die Geburtsstätte Jesu durch die Stiftung einer byzantinischen Basilika und errichtete damit eine der ersten Kirchen des heiligen Landes.

Bethlehem GeburtskircheGeburtskirche

Während des samaritanischen Aufstandes (521-528) wurde das Gebäude schwer beschädigt und danach unter Justinian neu ausgebaut. Die Kirche überstand als einzige den Persereinfall von 614, weil die Soldaten ein Mosaik mit den Weisen aus dem Morgenland in persischer Tracht entdeckten. Als die Araber das Land eroberten, respektierten sie die Kirche gleicherweise.

Am Weihnachtstag des Jahres 1100 wurde der fränkische Kreuzritter Balduin in dieser Kirche zum ersten König des Königreichs Jerusalem gekrönt. Weitere Eroberer kamen und gingen und ließen das Gebäude weitgehend unversehrt. Jedoch der Streit zwischen kirchlichen Denominationen um den Besitz der Geburtskirche eskalierte, als der Silberstern, der den Geburtsplatz Jesu in der Krypta unter der Kirche bezeichnete, auf geheimnisvolle Weise verschwand. Die gegenseitigen Anschuldigungen von östlichen und westlichen Konfessionen entwickelten sich mithin zu einem der Vorwände, unter denen der Krimkrieg begann. Danach gab der osmanische Sultan 1856 einen Firman (Edikt) heraus, der den Frieden an den verschiedenen heiligen Plätzen sicherte. Dieser Status quo hat derartige Probleme bis heute in der Schwebe gehalten.

Hirtenfelder

Wahrscheinlich lebten die Hirten (s. Lk 2,8) auf den an die Wüste angrenzenden Feldern östlich von Bethlehem (vgl. Ruth) bei einem "Herdenturm" (Migdal Eder) genannten Ort, an den sich aufgrund von 1Mo 35,21; Mi 4,8 jüdische Erwartungen vom Erscheinen des Messias knüpften. "Und du, Turm der Herde, du Feste der Tochter Zion, zu dir wird kommen und wiederkehren die frühere Herrschaft, das Königtum der Tochter Jerusalem" (Mi 4,8).

Auf dem sogenannten lateinischen Hirtenfeld hat man Reste einer kleinen Hirtensiedlung aus neutestamentlicher Zeit gefunden. Ende des 4. Jahrhunderts wurde darüber ein Kloster errichtet. Und etwa ein Kilometer davon entfernt baute man im 5. Jahrhundert über einer bereits früher verehrten Höhle eine Kirche.

Grab Rahels

Spätestens seit neutestamentlicher Zeit achtete man das Grab Rahels, der geliebten Frau des Erzvaters Jakob, das heute an der Abzweigung der Straße von Jerusalem nach Bethlehem liegt.

Bethlehem Rahels Grab innenRahels Grab

Mt 2,16-18 schlägt eine Brücke zwischen Rahel und dem Trauern der Mütter, deren Kinder von Herodes umgebracht wurden. "Als Herodes nun sah, daß er von den Weisen betrogen war, wurde er sehr zornig und schickte aus und ließ alle Kinder in Bethlehem töten und in der ganzen Gegend, die zweijährig und darunter waren, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundet hatte. Da wurde erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, der da spricht (Jeremia 31,15): »In Rama hat man ein Geschrei gehört, viel Weinen und Wehklagen; Rahel beweinte ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn es war aus mit ihnen.«"

Hieronymus

Betritt man den stillen und idyllischen Innenhof der Geburtskirche, trifft man auf eine würdevolle Statue. Sophronius Eusebius Hieronymus (geb. 347 in Dalmatien; gest. 420 in Betlehem) war Kirchenvater, Heiliger, Gelehrter und Theologe der alten Kirche. Unter der Geburtskirche ist außer der heiligen Schriftrolle auch die Zelle zu sehen, in der Hieronymus lebte und arbeitete. Er gehört in der katholischen Kirche zusammen mit Ambrosius von Mailand, Augustinus und Papst Gregor I. zu den vier spätantiken Kirchenlehrern des Abendlandes. Gedenktag ist der 30. September.

Zum Studium wurde der junge Hieronymus von seinen Eltern nach Rom geschickt, wo er durch den Mitstudenten Pammachius Jesus Christus kennenlernte und sich taufen ließ. Er lebte in Syrien als Eremit, lernte in Antiochien und Tiberias Griechisch und Hebräisch, studierte bei dem kappadokischen Kirchenlehrer Gregor von Nazianz, war Sekretär von Papst Damasus I. und auch als Seelsorger in Rom gefragt. Bei theologischen Auseinandersetzungen ging mitunter sein Temperament mit ihm durch, so dass er sagen konnte: "Sei mir gnädig, Herr, ich bin ein Dalmatiner." Nach dem Tod seines Gönners Damasus übersiedelte er nach Bethlehem, wo er drei Frauen- und ein Männerkloster gründete, das er bis zum seinem Tod leitete.

Bethlehem Hieronymus

Man erzählt sich, als der heilige Hieronymus hier lebte, wären selbst wilde Tiere zahm zu seinen Füßen gelegen. Einem Löwen soll er einen Dorn aus der Pranke gezogen haben. Dieser wurde darauf zahm und ein treu ergebener Gefährte. Zu den Attributen des hl. Hieronymus gehört daher neben der Bibel und dem scharlachroten Kardinalshut oft auch der Löwe.

Die Christenheit verdankt Hieronymus die Vulgata, die lateinische Übersetzung des Alten Testaments. Für das Neue Testament überarbeitete er die ältere Übersetzung Vetus Latina. Seine lateinische Bibel war in der katholischen Kirche lange Zeit maßgeblich. Zur Bibelübersetzung sagt er selbst: "Es ist ein Unterfangen, das ebenso viel liebevolle Hingabe verlangt, wie es gefährlich und vermessen ist, über die anderen zu urteilen und dabei selbst dem Urteil aller zu unterliegen; in die Sprache eines Greises ändernd einzugreifen und eine bereits altersgraue Welt in die Tage ihrer ersten Kindheit zurückzuversetzen."

Die Titelkirche San Girolamo dei Croati (Heiliger Hieronymus der Kroaten), zu der ein Kardinal gehört, existiert bereits seit 1566 und wurde von Papst Pius V. eingesetzt. Seitdem trugen viele Kardinäle kroatischer Herkunft diesen Titel, in neuerer Zeit stets der Erzbischof von Zagreb (derzeit Kardinal Josip Bozanić).