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Israels Kupfer aus Timna

Bekannt und begehrt war Eilat vor allem wegen der naheglegenen Kupferminen von Timna, die schon in antiker Zeit einen bedeutenden wirtschaftlichen Faktor ausmachten. Ägyptische Expeditionen zur Einholung von Kupfer, das in Ägypten rar war und für militärische Zwecke gebraucht wurde, werden bereits für die prädynastische Zeit, das 4. Jahrtausend v. Chr., angenommen. Im 3. Jahrtausend v. Chr. schwand das Interesse, erst im 14. Jahrhundert v. Chr. wurde der Ort von den Ägyptern wieder aufgebaut und genutzt. Die Vorläufersiedlungen Eilats lagen wegen der besseren Wasserversorgung auf dem Gebiet der heutigen jordanischen Stadt Akaba bzw. etwas südlich davon.

Eilat TimnaBogen im Timna-Park

Antikes Eilat

Nach der alttestamentlichen und edomitischen Phase wurde Eilat von den Römern und Byzantinern als Hafen genutzt. In der Spätantike war die römische Legio X Fretensis hier stationiert. Aila, so die nabatäisch-römische Bezeichnung von Eilat, besaß eine bedeutende jüdische Gemeinde und war schon 325 Sitz eines christlichen Bischofs. 1116 eroberten die Kreuzfahrer die Stadt und erbauten auf der einige Kilometer südlich gelegenen Pharaoneninsel eine Zitadelle, die, wie auch Eilat, 1167 von Saladin zurückerobert und neu befestigt wurde.

Pharaoneninsel (Faraon El Gezira)

Nur 270 Meter vom Ufer entfernt erhebt sich über dem dunkelblauen Korallenmeer eine Insel mit einer Burg, deren Zinnen den Eindruck erwecken, als bildeten sie eine natürliche Fortsetzung der gezackten Felsformation. Der Name des von Touristen irrtümlicherweise Koralleninsel genannten Eilands deutet auf ägyptische Schiffe hin, die in der Zeit Ramses III. hier anlegten, um das Kupfer der Timna-Minen aufzunehmen. König Balduin vom Kreuzritterkönigtum Jerusalem baute eine Burg auf der Insel, um den Zugang zum strategisch wichtigen Hafen zu gewährleisten. Doch war es der Sarazene Saladin, der dem Bauwerk nach dessen Eroberung die heutige Form gab.

 

Eilat Tintenflagge Plastik

Eilat unter der "Tintenflagge"

Während der britischen Mandatszeit 1917-48 bestand Eilat nur aus den wenigen Lehmhütten der Polizeistation Umm Rashrash. Nach dem UN-Teilungsplan 1947 wurde diese Station dem jüdischen Staat zugeschlagen. Mit der Operation Uvda nahmen die Israelis den Ort am 10. März 1949 kampflos ein. Die anschließend gehisste Flagge, die provisorisch aus einem Leintuch, einem aufgenähten Davidstern und zwei mit blauer Tinte getränkten Stoffstreifen zusammengebastelt wurde, wurde als „Tintenflagge“ berühmt.
Um die Stadt zu fördern, erhielt sie den Status einer Entwicklungsstadt. Bereits 1950 wurde die Wasserversorgung durch eine Pipeline von der Oase Beer-Ora her sichergestellt, ein erster Pier wurde gebaut und ein Flugfeld angelegt. Damit ist die Verbindung von Eilat zu anderen israelischen Städten per Flugzeug älter als die erst 1951 eingerichtete Buslinie. 1952 wurde der Pier fertiggestellt und Eilat zur Hafenstadt erklärt. Da sich die Hafenanlage als zu klein herausstellte, wurde sie bis 1956 vergrößert, um auch Öltanker aufnehmen zu können.

Seit Israels Neuaufbau der Stadt blockierte Ägypten wiederholt die weiter südlich liegende Meerenge von Tiran; erst nach dem Sinaifeldzug 1956 konnte der Hafen genutzt werden. Die erneute Sperrung der Straße von Tiran im Jahr 1967 schnitt den Hafen abermals von den internationalen Seewegen ab und war einer der Auslöser des Sechstagekriegs.
Nach den Sinaifeldzug setzte ein starkes Wachstum ein, gefördert durch die Ansiedlung von Einwanderern aus Marokko, Südafrika und Rumänien.
Im Friedensvertrag mit Ägypten 1979 wurde die Sinaihalbinsel zurückgegeben, im Jahr 1982 ein provisorischer, 1989 ein ständiger Grenzübergang bei Taba eingerichtet. Nach erfolgreichen Friedensverhandlungen mit Jordanien folgte 1994 ein Grenzübergang zwischen Eilat und Akaba.