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En Gedi Komplex

En-Gedi ist ein Ensemble, das aus einem Strandbad, der SPNI Field School, einer Jugendherberge, einem Mineralwasserwerk, dem Kibbuz und der Ein Gedi Spa besteht. Das Wasser aus den Quellen versorgt alle diese Einrichtungen und wird im Mineralwasserwerk in Flaschen abgefüllt.

Wer heute En-Gedi besucht, wird vor allem eine Wanderung durch den herrlichen Naturpark genießen. Die biblischen Klippschliefer, eine Tierart, die übrigens zur Gattung der Elefanten gehöret, begrüßen ihn schon zahlreich am Eingang.

Nationalpark En Gedi

Die besondere Lage En-Gedis in der Senke des Toten Meeres begünstigt das Wachstum subtropischer Pflanzen, wie Palmen und Balsamsträucher, sowie verschiedener Früchte.

En Gedi Nahal Arguot

Während die umgebende Wüstenlandschaft fast vegetationslos ist, bietet die Oase durch ihren Wasserreichtum die Voraussetzung für eine üppige Flora und viele Tierarten. Das Kerngebiet der Oase sind die beiden tief eingeschnittenen Täler des Nachal (hebräisch Bach) Arugot und des Nachal David, in denen das Wasser der umliegenden Gebiete an die Oberfläche tritt. Touristen besuchen meist den mehrere Meter hohen Schulamit-Wasserfall im Nachal David.

En Gedi KlippschlieferKlippschliefer

Das Naturschutzgebiet beherbergt verschiedene größere Säugetiere wie Palästina-Berggazellen, Klippschliefer (s.u.) und Nubische Steinböcke, aber auch Leoparden (gechipt).

 

 

En Gedi Halbmarathon

Ein-Gedi Experience, der Halbmarathon zu Jahresbeginn am Toten Meer ist nicht nur eine außergewöhnliche sportliche Veranstaltung, er hat auch eine besondere, leider tragische Geschichte. Die Namensgeber des events, Giora und Tomer Ron, sind auf dramatische Weise ums Leben gekommen.

En Gedi Halbmarathon

Giora Ron, ein zurückhaltender junger Mann, Liebhaber von Kunst, Musik und Philosophie, wurde im Libanon-Krieg Anfang 1982 getötet. Er war einer der ersten Söhne des Kibbuz Ein-Gedi. Seine Eltern, Ruti und Eli Ron, gehörten zu den ersten Siedlern dieses Wüsten-Kibbuz. In der kleinen Kommunität erlebte Giora eine glückliche Jugend, ging nach Arad zur Schule, war ein hervorragender Schüler und betrachtete das Laufen als Bestandteil seines Lebens. Während eines Voluntariats entwickelte er tiefgehende soziale Kompetenzen, ebenso seine Liebe zu Kunst, Musik und Literatur. Betrachtete er den Wehrdienst auch als Stagnation seines Lebens, füllte er ihn dennoch vorbildlich aus und wurde ein Offizier, der hohes Vertrauen genoss. Er glaubte mehr an die Übereugungskraft von Argumenten als an diejenige von Befehlen. Giora nahm am IDF Anmarsch auf der Küstenstraße teil. Bei Ras Nebi Yunis wurde er von einem Heckenschützen aus einem Haus mit weißer Flagge auf dem Dach hinterrücks erschossen.

Sein Bruder Tomer Ron war ein zutiefst spirituell und philosophisch denkender Mensch - und ebenfalls ein begeisterter Läufer. Ihn ereilte ein schreckliches Schicksal im Alter von 31 Jahren, 13 Jahre nach seinem Bruder Giora. Von einem spitzbübischen kleinen Jungen wuchs er zu einem introvertierten musikalischen Genie und talentierten Läufer heran. Seine Studenten-Jahre waren geprägt von einem ausgezeichneten akademischen Ruf ebenso wie vom Tod des geliebten älteren Bruders. Trotz der Schatten, die die Tragödie auf die Familie geworfen hatte, legte Tomer ein ausgezeichnetes Examen ab. In seiner Voluntariatszeit wirkte er beim Aufbau eines jungen Kibbuz mit. Die Militärzeit verbrachte er, seinen Anlagen entsprechend, beim Nachrichtendienst. Sobald seine Dienstzeit endete kehrte er zur Arbeit in der Dattelpalmen-Plantage zurück und wurde bald einer der engagiertesten und schnellsten Arbeiter, - während er Datteln pflückte in seine Musik und Gedankenwelt vertieft.

Als passionierter Läufer gewann er ab 1984 zahlreiche Wettbewerbe und vertrat Israel bei internationalen Meisterschaften. Was er tat, das tat er mit Enthusiasmus, er war begeisterter Leser, der Jazzmusik zugetan entwickelte er sich immer mehr zum Experten für Avantgarde Jazz. In Tel Aviv studierte er Philosophie, war als Student von den Professoren geachtet, die zum Teil herzliche Beziehungen mit ihm verbanden.

Nach seinem Examen kehrte er erneut in die Dattelpalmenpflanzung zurück. Während der 13 Jahre, die sein älterer Bruder tot war, übernahm er dessen Rolle. Kein Tag verging, ohne dass er sich um das Wohlergehen seiner Eltern und seiner beiden jüngeren Brüder kümmerte. So auch an jenem, seinem letzten Tag, als er beim Dattelpflücken abstürzte und sich nicht mehr erheben konnte.