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Haram al Khalil

Den Mittelpunkt Hebrons bildet der berühmte Haram al Khalil, der Schrein des Freundes, eine Bezeichnung für den Ort, an dem sich die Höhle Machpela befand, zugleich der arabische Name für die Stadt. Das mächtige Gebäude datiert zurück auf Herodes den Großen, der das Heiligtum in gleicher Art wie den Tempel in Jerusalem aus mächtigen Steinquadern errichten ließ. Die im 7. Jahrhundert hinzugefügte Moschee wurde von den Kreuzrittern in eine Kirche umgewidmet, was die anschließend herrschenden Mamelucken selbstredend rückgängig machten. Der Mameluckensultan Baibars indes war es, der der Stadt den Aufschwung bescherte und das noch heute zu sehende massive Bauwerk errichtete. Den Juden untersagte er, mehr als die ersten fünf Stufen in die Höhle hinabzusteigen. Nach dem Sechstagekrieg wurde dieser Erlass aufgehoben und Juden und Arabern in gleicher Weise gestattet, an diesem Platz zu beten.

Hebron Höhle MachpelaHöhle Machpela Patriarchengräber

Die Höhle Machpela, auch Höhle der Patriarchen oder Grab der Patriarchen genannt, ist nach dem Tempelberg in Jerusalem die heiligste Stätte des Judentums. In ihr befinden sich die Ruhestätten der drei Erzväter Abraham, Isaak, Jakob und ihrer Frauen Sara, Rebekka und Lea. Daher sehen auch Muslime und Christen die Höhle als Teil ihrer Tradition.

Sehenswürdigkeiten Hebrons

Neben dieser bedeutendsten Sehenswürdigkeit gibt es das archäologische Museum von Hebron, das eine Sammlung von Gegenständen aus kanaanitischer bis islamischer Zeit besitzt.

Hebron Abrahamseiche

Die Abraham-Eiche, auch Eiche von Mamre genannt, steht an dem Platz, wo der Überlieferung nach Abraham sein Zelt aufschlug (Gen 18,1). Ihr Alter wird auf 5000 Jahre geschätzt. Heute gehört das Gelände, auf dem die Eiche steht, zu einem russisch-orthodoxen Kloster, das für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.

Die Abraham-Moschee birgt eine weitere kulturelle Besonderheit: Der Gebetsstuhl, ein Geschenk von Saladin aus dem 12. Jahrhundert, ist der letzte dieser Art, der aus einem einzigen Holzblock geschnitzt wurde. Ein zweiter derartiger Gebetsstuhl fiel in der Al-Aqsa-Moschee (Jerusalem) 1969 einem Brandanschlag zum Opfer.

Hebron StadtansichtHebron Stadtansicht

Jüdisch-arabische Massaker

Dass die 200.000 Einwohner Stadt ein »Pulverfass« ist, zeigen die wiederholten Ausschreitungen von jüdischer und palästinensicher Seite. Begonnen hat die Serie der Gewalt durch die antisemitische Agitation von Jerusalems Großmufti Amin al-Husseini, der 1929 im ganzen Land Unruhe stiftete, die in Hebron 67 Juden das Leben kostete.

Hebron Massaker 1929Beisetzung eines Opfers

Der Rest der Gemeinde floh nach Jerusalem. Al-Husseini, der Großonkel Yassir Arafats, war später in Nazi-Deutschland führender SS-Scherge und hat den Holocaust, vor allem die sog. Endlösung der Judenfrage auf der Wannsee-Konferenz entscheidend vorangetrieben.

Am Abend des 2. Mai 1980 attackierten extremistische Araber eine Gruppe von Juden, die gerade vom Shabbatgebet heimkehrten. Die Männer wurden mit Granaten von den Dächern angegriffen, dabei starben sechs von ihnen und 16 weitere wurden verletzt.

1994 ermordete der extremistische Siedler Baruch Goldstein mit einem Sturmgewehr 29 betende Muslime in der Abraham-Moschee, hunderte wurden verletzt. Die israelische Regierung und die Mehrzahl der Israelis verurteilten seine Tat, was die Einrichtung einer bis heute existierenden Beobachtergruppe zur Folge hatte.

Im November 2008 wurde ein von jüdischen Siedlern besetztes Haus von israelischen Sicherheitskräften geräumt, was zu antimuslimischen Ausschreitungen wie Brandanschlägen führte, die vom israelischen Premier Ehud Olmert als "Pogrom" bezeichnet wurden.