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Eine der ältesten Städte

Archäologische Funde deuten darauf hin, dass Hebron im 3. Jahrtausend v. Chr. gegründet wurde. In der Nähe lag die Höhle Machpela, die Abraham als Erbgrabstätte für seine Familie erwarb. In der Zeit zwischen Abraham und Mose war Hebron von nordsyrischen Hetitern bewohnt, die das Gebiet im Namen der Hyksos, die zu dieser Zeit in Ägypten herrschten, verwalteten. Die Stadt erlebte einen Aufschwung, ihre Weine waren weit und breit geschätzt. Als später die israelischen Stämme in Kanaan ansässig wurden, kam Hebron in den Verwaltungsbereich von Juda.

Hebron FrithBlick auf Hebron von Francis Frith (1822-1898)

Wechselnde Besatzer in Hebron

Danach bezogen die Edomiter die Stadt, die von den Römern erheblich beschädigt wurde, als sie den jüdischen Aufstand 70 n.Chr. niederschlugen.

Im Laufe der byzantinischen Epoche wurden Kirchen und Synagogen errichtet. Der oströmische Kaiser Justinian I. baute im 6. Jahrhundert über dem Grab Abrahams eine Kirche, die später von den persischen Sassaniden zerstört wurde. Zusammen mit dem ganzen Heiligen Land geriet Hebron 638 unter islamische Herrschaft. Die Stadt wurde zum Zentrum des Islam und behielt diese Stellung fortan. Die arabische Herrschaft dauerte, bis die Kreuzfahrer unter Gottfried von Bouillon 1100 Hebron einnahmen und als eigenständige Herrschaft in das Königreich Jerusalem eingliederten. Die Kreuzfahrer errichteten auf dem Machpela-Gelände ein Augustinerkloster sowie die Kirche St. Abraham, die zur Kathedrale des wiedererrichteten Bistums Hebron erhoben wurde. Nach ihr benannten sie die Stadt auch in St. Abraham um. Der Ayyubidensultan Saladin eroberte Hebron nach seinem Sieg bei Hattin bereits 1187 wieder zurück.

 

 

Die jüdische Gemeinde in Hebron

Seit der Vertreibung der Juden aus Spanien 1492 gab es in Hebron auch wieder eine starke jüdische Gemeinde mit Hunderten von Mitgliedern. Die Mamluken regierten die Stadt, bis sie 1516 unter die Herrschaft des Osmanischen Reiches fiel. 1831 bis 1840 übernahm der ägyptische Feldherr Ibrahim Pascha Hebron.

Im Verlauf des Ersten Weltkriegs wurde die Stadt 1917 britisch besetzt und in Folge Teil des Mandatsgebiets Palästina. Im Zuge der israelischen Wiederbesiedlung des Westjordanlands kehrten Juden in die Stadt zurück, nachdem während eines Pogroms 1929 die gesamte jüdische Bevölkerung getötet oder vertrieben worden war. 1948 annektierte Jordanien das Westjordanland, bis es im Sechstagekrieg 1967 von Israel erobert wurde. Als Vater der Wiederbesiedlung von Hebron wird Rabbi Mosche Levinger geehrt. Wegen der isolierten Lage zogen nur wenige Juden in die gegenwärtig ca. 800 Personen (zuzügl. ca. 250 Yeshiva-Studenten) umfassende Altstadtsiedlung, die von der israelischen Armee gesichert wird.

Hebron Machpelah innenHöhlengrab Machpela

Hebron-Abkommen

1998 einigten sich Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde auf eine verwaltungsmäßige Teilung der Stadt in die Zone H1 (palästinensisch kontrolliert) und die kleine Zone H2 (israelisch kontrolliert). Zwei Jahre nach Ausbruch der zweiten Intifada 2001 kam es auch in Hebron zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. 2005 wurden permanente Überwachungstürme in H1 errichtet sowie Mauern, Zäune und mehr als 100 Straßensperren. Zahlreiche palästinische Wohnungen wurden geräumt, Geschäfte geschlossen und Einrichtungen in der Innenstadt aufgegeben.