Jonas Fluchtort
In der Bibel taucht Joppe als Hafen der Tarsis-Schiffe im Buch des Propheten Jona auf: "Aber Jona machte sich auf und wollte vor dem HERRN nach Tarsis fliehen und kam hinab nach Jafo. Und als er ein Schiff fand, das nach Tarsis fahren wollte, gab er Fährgeld und trat hinein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren und dem HERRN aus den Augen zu kommen." (Jona 1,3).
Historisches Hafenbild
Bauholz für den Tempel
Jaffa dient für den Bau des ersten und zweiten Tempels als Einfuhrhafen für Holzlieferungen: "Und Salomo gedachte dem Namen des HERRN ein Haus zu bauen und auch ein Haus für sich als König. ... so wollen wir das Holz hauen auf dem Libanon, soviel du bedarfst, und wollen es auf Flößen übers Meer nach Jafo bringen. Von da mußt du es hinauf nach Jerusalem schaffen" (2Chr 1,18b.2,15). "Und sie gaben Geld den Steinmetzen und Zimmerleuten und Speise und Trank und Öl den Leuten von Sidon und Tyrus, damit sie Zedernholz vom Libanon zur See nach Jafo brächten, wie es ihnen Kyrus, der König von Persien, erlaubt hatte." (Esr 3,7). Seit der frühen Königszeit (10. Jahrhundert v.Chr.) gehörte Jaffa zum Gesamtreich Israel.
Frühe christliche Gemeinde
In Jaffa gab es schon kurz nach Jesus eine christliche Gemeinde. Die offenbar zu den Witwen der Gemeinde gehörende Tabita wurde durch Petrus vom Tod auferweckt. "In Joppe war eine Jüngerin mit Namen Tabita, das heißt übersetzt: Reh. Die tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen. Es begab sich aber zu der Zeit, daß sie krank wurde und starb. Da wuschen sie sie und legten sie in das Obergemach. ... sie sandten zwei Männer zu Petrus und baten ihn: Säume nicht, zu uns zu kommen! ... Und als er hingekommen war, führten sie ihn hinauf in das Obergemach, und es traten alle Witwen zu ihm, weinten und zeigten ihm die Röcke und Kleider, die Tabita gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war. Und als Petrus sie alle hinausgetrieben hatte, kniete er nieder, betete und wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabita, steh auf! Und sie schlug ihre Augen auf; und als sie Petrus sah, setzte sie sich auf. Er aber gab ihr die Hand und ließ sie aufstehen und rief die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebendig vor sie.
Und das wurde in ganz Joppe bekannt, und viele kamen zum Glauben an den Herrn. Und es geschah, daß Petrus lange Zeit in Joppe blieb bei einem Simon, der ein Gerber war." (Apg 9,36-43).
Das Evangelium im Tor zur Welt
Wenn sich Petrus längere Zeit in diesem bedeutenden Hafen aufhielt, kommt damit schon die Ausbreitung des christlichen Glaubens in den Mittelmeerraum in den Blick. Einen Durchbruch zum Christuszeugnis gegenüber der heidnischen Welt bedeutete es, als dem Apostel auf dem Dach von Simons Haus, wo er zur Mittagszeit zu beten pflegte, in einer Vision von Gott klargemacht wurde, dass er der Einladung des heidnischen Centurio nach Cäsarea Maritima folgen solle (Apg 10,1-23; 11,5-11). Petrus predigte in Kornelius' Haus die Geschichte und Bedeutung von Jesus, "von dem alle Propheten bezeugen, daß durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen. Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhörten. Und die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, entsetzten sich, weil auch auf die Heiden die Gabe des heiligen Geistes ausgegossen wurde" (Apg 10,43-45).
Hafenszene
Byzantinisches Jaffa
Als byzantinische Stadt war Jaffa ab dem 4.Jahrhundert n.Chr. Sitz eines Bischofs. Auch das Grab der Tabita kommt in einem Pilgerbericht aus jener Zeit vor; heute wird es 1,5 km südlich von Jaffa im Hof der russischen St.Petruskirche gezeigt. Die Tradition dieses Grabes wurde über die Jahrhunderte durch verschiedene Vorgängerbauten, die ebenfalls das Grab der Tabita pflegten, aufrecht erhalten.