Malerische Altstadt
Wer heute Jaffa bereist, trifft auf eine reizende kleine Stadt mit historischem Charme und immer neuen Durchblicken auf das tiefblaue Mittelmeer. Obwohl im größten israelischen Ballungsraum um Tel Aviv mit insgesamt 3,9 Millionen Einwohnern gelegen, hat sich Jaffa seine idyllische Atmosphäre bewahrt. Ihre bezaubernden Gässchen sind voller Erinnerungen und Assoziationen, umweht vom Seewind, der mit den verlockenden Gerüchen aus den Fischrestaurants zu einer einmalig sinnfälligen Melange verschmilzt.
Blick von Jaffa auf Tel Aviv
Immer mehr junge Leute und Künstler ziehen nach Jaffa, nachdem die Mieten in Tel Aviv horrend gestiegen sind. Die antike Hafenstadt mit ihren Gebäuden aus der osmanischen Zeit bietet das Kontrastprogramm zu Tel Aviv: sie stellt sich dar wie eine schon etwas verlangsamte ältere Lady, die sich jedoch täglich neu herausputzt und auf den Boulevards zu glänzen vermagt. Unaufhaltsam ziehen aber auch in Jaffa die Preise an: Häuser werden aufwändig saniert, Apartmentanlagen mit Swimmingpools auf Dachterrassen säumen die Altstadt. Und es ist angesagt, im historischen Jaffa essen zu gehen. Eines der hippesten Restaurants liegt im Herzen des Flohmarkts, die "Charcuterie", wo man noch um Mitternacht Glück haben muss, einen Sitzplatz zu ergattern.
Sankt Peter Kirche
Herausragende St.Peterkirche
In Jaffa (Yafo, Joppe) erhebt sich ein bis zu 36 m hoher Felshügel an der ansonsten schnurgeraden Sandküste. Vorgelagerte Felsklippen bilden natürliche Wellenbrecher, aber auch ein gefährliches Hindernis, das schon zahlreichen Aus- und Einschiffenden das Leben gekostet hat. Wenn man von Tel Aviv dem Strand entlang auf Jaffa zuwandert, dominiert schon von weitem die aufragende die St.-Peter-Kirche das in ein sonnenglitzerndes Meer vorgeschobene Panorama.
Die Kirche gehört zu einem Franziskanerkloster, hier sitzt auch die Botschaft des Vatikans im Heiligen Land. Das Kloster wurde Ende des 17. Jahrhunderts anstelle einer Kreuzfahrerburg errichtet.
Benannt nach Petrus, der nach Apg 9,36-45 in Jaffa eine kurz zuvor verstorbene Frau vom Tode auferweckte und von Gott die Vision zur Evangeliumsverkündigung unter Heiden erhielt.
Rundgang im reizvollen Jaffa
Beginnt man den Rundgang bei der Turmuhr in der Yefet Street, fällt zuerst das Armenian Hostel gegenüber auf, das ankommenden Zionisten als Auffangstation von der Diaspora ins neu verheißene alte Land diente. Im naheliegenden Shuk haPishpishim (Flohmarkt) finden sich Antiquitäten und neumodischer Kitsch und vieles weitere für den Liebhaber solcher Einkaufserlebnisse.
In entgegengesetzter Richtung liegt der restaurierte Teil Jaffas. Das Jaffa-Museum, das archäologische Funde ausstellt, ist als Gebäude fast interessanter als die Sammlung. Das Haus war Hauptquartier eines ottomanischen Gouverneurs im 18. Jahrhundert. Das große Bauwerk auf dem Hügel, das die Silhouette von Jaffa prägt, ist das Franziskanerkloster St. Peter. Das nahegelegene St. Louis-Kloster wurde zu Ehren des gleichnamigen französischen Königs errichtet, der 1147 einen Kreuzzug anführte. Nach der Einnahme Jaffas soll Napoleon hier ausgeruht haben - bestimmt nur die für ihn obligatorischen zehn Minuten.
Flohmarkt
Das Minarett gehört zur Jama ElBaher-Moschee. Nebenan liegt Jaffas erstes jüdisches Haus, erbaut 1820. Hinter dem Museum befindet sich eine türkische Villa, komplett mit türkischem Bad, Nachtclub und Restaurant namens El-Hamam. Auf dem Hügel hinter dem Park folgt man dem Gewirr enger Gassen in ein Labyrinth von Ateliers, Galerien und Geschäften. Die Kunst ist nicht billig, aber das Herumstöbern macht Spaß.
Zurück im Stadtzentrum, werden auf einem Platz namens Kikar Kedumin einige Stücke aus örtlichen Ausgrabungen gezeigt. Auf der anderen Straßenseite finden Nachteulen einige der aufregendsten Lokalitäten der Stadt.
Hafen von Jaffa