Israel Reise Karte Bet Shean En Gedi Jaffa Tel Aviv Hebron Qumran Akko Hazor Be'er Scheva Haifa/Karmel Caesarea Megiddo Eilat Jericho

Tiefste Stadt der Welt

Der Name Jericho kommt von jareach mit den ganz unterschiedlichen Bedeutungen "Mond", "Duftort", "Palmenstadt" (5Mo 34,3; 2Chr 28,15). Die Stadt liegt im Gebiet des Stammes Benjamin, gegenüber der Steppe Moab und ist mit 259 m unter dem Meeresspiegel die tiefst gelegene und nach dem archäologischen Befund die zweitälteste Stadt der Welt nach Tell Brak in Syrien. Heute ist Jericho eine arabische Stadt, genannt "Er-Richa".

Tor zum gelobten Land

Die stark befestigte Kanaanäerstadt bewachte den Weg in das Hochland, den Josua und die Israeliten gehen mussten, um das gelobte Land zu erreichen. Trotz seiner bedeutenden strategischen Lage ist Jericho in außerbiblischen Quellen nicht erwähnt. Für die Israeliten war Jericho bei der Landnahme der Schlüssel zu Kanaan. Ihre Einnahme ist detaillierter als alle anderen Eroberungen der Israeliten beschrieben.

Das Wort Gottes eröffnet den Weg

Von Schittim sandte Josua zwei Beobachter aus, um die Stadt zu erkunden. Nachdem sie mit Hilfe der Hure Rahab (Jos 2) ihre Mission beendet hatten, durchzogen die Israeliten den Jordan und lagerten sich vor der Stadt.

Jericho Hure Rahab und die Botschafter JosuasHure Rahab und die Botschafter Josuas

Die Hure hatte erkannt: "Ich weiß, daß der HERR euch das Land gegeben hat, ... denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden." (Jos 2,9.11). Beim Durchzug durch den Jordan ging das Wort Gottes, die Bundeslade voraus: "Siehe, die Lade des Bundes des Herrschers über alle Welt wird vor euch hergehen in den Jordan. ... So nehmt nun zwölf Männer aus den Stämmen Israels, aus jedem Stamm einen. Wenn dann die Fußsohlen der Priester, die die Lade des HERRN, des Herrschers über alle Welt, tragen, in dem Wasser des Jordans stillstehen, so wird das Wasser des Jordans, das von oben herabfließt, nicht weiterlaufen, sondern stehenbleiben wie ein einziger Wall. Als nun das Volk aus seinen Zelten auszog, um durch den Jordan zu gehen, und als die Priester die Bundeslade vor dem Volk hertrugen und an den Jordan kamen und ihre Füße vorn ins Wasser tauchten - der Jordan aber war die ganze Zeit der Ernte über alle seine Ufer getreten -, da stand das Wasser, das von oben herniederkam, aufgerichtet wie ein einziger Wall" (aus Jos 3).

Lobpreis gegen Widerstände

Beim Einzug ins verheißene Land war Jericho die erste politische Größe, die sich Israel entgegenstellte. Die Stadt wurde überwunden, die Mauern Jerichos fielen, jedoch allein durch das direkte Handeln Gottes. Sechs Tage lang umzogen die Israeliten jeden Tag aufs Neue in feierlicher Bittprozession die Stadt. Am siebten Tag zogen sie siebenmal um die Stadt und erhoben beim letzten Mal ein lautes Kriegsgeschrei.

Jericho SchnorrJulius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872): Schlacht von Jericho

Die Stadtmauern fielen, und Israel eroberte die Stadt; nur die Hure Rahab und ihre Verwandten wurden verschont (Jos 6). "Und Josua verpflichtete das Volk durch einen Eid in selbiger Zeit und sprach: Verflucht vor Jahwe sei der Mann, der sich aufmachen und diese Stadt Jericho bauen wird! Mit seinem Erstgeborenen wird er ihren Grund legen und mit seinem Jüngsten ihre Tore aufstellen" (Jos 6,26).

 

Unverfrorene Gottfeindlichkeit

Eine der zahlreichen Untaten während der Regierungszeit des israelischen König Ahabs war der Wiederaufbau der Stadt durch Hiel, einen Betheliter von verwegener Gottfeindlichkeit. Doch musste er erfahren, dass es ihm "erging nach dem Worte des HERRN, das er durch Josua, den Sohn Nuns, geredet hatte". Als Hiel den Grund Jerichos legte, starb Abiram, sein Erstgeborener, und als er die Tore Jerichos aufstellte, starb Segub, sein Jüngster. Wahrhaftig, "Gott lässt seiner nicht spotten" (Gal 6,7). Nach 1Kön 16,34 galt der Fluch damit als erfüllt und nunmehr gegenstandslos. 500 Jahre vergingen zwischen Josua und Ahab; aber während dieser ganzen Zeit, auch wenn das Volk Israel häufig auf Wege des Ungehorsams abwich, war doch niemand so kühn gewesen, diesen göttlichen Fluch herauszufordern.

Elias Entrückung

Nicht viel später wird Jericho bei der Entrückung Elias erwähnt (2Kön 2). "Und fünfzig von den Prophetenjüngern gingen hin und standen von ferne; aber die beiden standen am Jordan. Da nahm Elia seinen Mantel und wickelte ihn zusammen und schlug ins Wasser; das teilte sich nach beiden Seiten, so daß die beiden auf trockenem Boden hinübergingen. Und als sie hinüberkamen, sprach Elia zu Elisa: Bitte, was ich dir tun soll, ehe ich von dir genommen werde. Elisa sprach: Daß mir zwei Anteile von deinem Geiste zufallen. Er sprach: Du hast Schweres erbeten. Doch wenn du mich sehen wirst, wie ich von dir genommen werde, so wird's geschehen; wenn nicht, so wird's nicht sein. Und als sie miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr im Wetter gen Himmel." (2Kön 2,7-11).

Jericho Elias EntrückungElias Entrückung

Elisa heilt die Quelle Jerichos

Elisa ging in die Stadt und machte das Wasser der Quelle wieder genießbar (2Kön 2,18-22): "Und die Männer der Stadt sprachen zu Elisa: Siehe, es ist gut wohnen in dieser Stadt, wie mein Herr sieht; aber es ist böses Wasser, und es macht unfruchtbar. Er sprach: Bringt mir her eine neue Schale und tut Salz hinein! Und sie brachten's ihm. Da ging er hinaus zu der Wasserquelle und warf das Salz hinein und sprach: So spricht der HERR: Ich habe dies Wasser gesund gemacht; es soll hinfort weder Tod noch Unfruchtbarkeit von ihm kommen. So wurde das Wasser gesund bis auf diesen Tag nach dem Wort Elisas, das er sprach."

Königliches Familiendrama

Der babylonische Herrscher Nebukadnezar hatte Jerusalem belagert. Die Stadt war ausgehungert, als die babylonischen Truppen durch die Mauern brachen. Bei Nacht und Nebel floh der judäische König Zedekia mit seinen Leuten durch die Wüste hinunter zum Jordan. Doch die Chaldäer jagten ihm nach und holten ihn bei Jericho ein. "Die Chaldäer aber nahmen den König gefangen und führten ihn hinauf zum König von Babel nach Ribla, und sie sprachen das Urteil über ihn. Und sie erschlugen die Söhne Zedekias vor seinen Augen und blendeten Zedekia die Augen und legten ihn in Ketten und führten ihn nach Babel." (2Kön 25,6-7).

Taufe von Jesus

In der Nähe von Jericho hat Johannes der Täufer durch seine Predigt und Taufe eine Massenbewegung hervorgerufen: "Johannes der Täufer war in der Wüste und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und alle Leute von Jerusalem und ließen sich von ihm taufen im Jordan und bekannten ihre Sünden." (Mk 1,4-5). "Und es begab sich zu der Zeit, daß Jesus aus Nazareth in Galiläa kam und ließ sich taufen von Johannes im Jordan. Und alsbald, als er aus dem Wasser stieg, sah er, daß sich der Himmel auftat und der Geist wie eine Taube herabkam auf ihn. Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen. Und alsbald trieb ihn der Geist in die Wüste; und er war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan und war bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm." (Mk 1,9-13).