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Größte Wüstenoase

Die Wüstenstadt Jericho gehört heute zu den Palästinensischen Autonomiegebieten in der Westbank. Die mit ca.250 Meter unter dem Meeresspiegel tiefstgelegene Stadt der Welt ist vier Kilometer von der jordanischen Grenze im Osten entfernt und etwa acht Kilometer vom südlich beginnenden Toten Meer

Jericho morgensJericho morgens

»Paradies« Jericho

Die Elisa-Quelle "Ain Es-Sultan" mit 4500 l/min. schafft eine subtropische Oase mit üppiger Vegetation und Früchten, wie man sie sich saftiger und wohlschmeckender nicht vorstellen kann. Schon byzantinische Pilgerberichte beschreiben Jericho geradezu als Paradies. Flavius Josephus schwärmt von diesem "göttlichen Ort" als einem "überaus gesegneten Fleck Erde", auf welchem "die Wärme der Luft und die Kraft des Wassers" den Pflanzen beste Bedingungen zu ihrer Entfaltung und den Menschen ein äußerst angenehmes Leben ermöglichen (Bellum Judaicum 4,468-475). Das warme Klima, reichlich vorhandenes Wasser und der fruchtbare Boden zogen seit Urzeiten Siedler, Besucher und Eroberer an.

Jericho ElisaquelleElisaquelle

An Palästinenser übergeben

Das heutige Jericho mit dem arabischen Namen Ariha (Er Richa) wurde von Israel im Sechstagekrieg 1967 erobert und war die erste Stadt, die Israel 1994 nach den Verträgen von Oslo an die Palästinensische Autonomiebehörde übergab. Auch nach dem Abkommen von Scharm El-Scheich vom Februar 2005, das offiziell die zweite Intifada beendete, wurde Jericho am 16. März 2005 als erste Stadt erneut palästinensischer Kontrolle zugeführt. Als Folge wurde die Straße Richtung Norden ins Jordantal um die Stadt herum geführt.

Ausgrabungshügel: der Tel

Der besondere Anziehungspunkt Jerichos sind die Ausgrabungen auf dem Tell es-Sultan, dem Hügel nordwestlich der Stadt. Ein Ausschnitt aus der packenden Geschichte dieses umfangreichen archäologischen Unternehmens ist im Bereich "Geschichte Jerichos" nachzulesen. Beeindruckend auch der überdimensionale Obstbazar am Fuß des Tells. Zu einem am Ende überraschend üppigen Preis bekommt man herrlichste Früchte in die Plastiktüte, so süß und saftig wie sonst nirgends. Wer sich über die ungerechtfertigte Erleichterung seines Portemonnais beschwert, bekommt ohne viel Federlesens noch eine Hand Bananen draufgelegt - und schweigt!

Spielcasino in Jericho

Fährt man in Richtung Altstadt fällt ein dunkler Glaspalast auf, der so gar nicht zur Landschaft passen will: In Jericho wurde 1998 das von einer österreichischen Gesellschaft betriebene erste palästinensische Casino eröffnet. Spielen durften nur Israelis und Inhaber ausländischer Pässe. Wegen des Glücksspielverbots in Israel war der Zustrom groß. Mit dem Ausbruch der Al-Aqsa-Intifada wurde die Zufahrt jedoch gesperrt, und das "Oasis Casino" musste schließen. Wahrlich kein Verlust für die älteste Stadt der Welt, wenngleich für die Betreiber dieser »Goldgrube«.

Berg der Versuchung

Oberhalb der Stadt befindet sich der Berg der Versuchung mit dem griechisch-orthodoxen Kloster Qarantal.

Jericho Kloster der VersuchungKloster der Versuchung

1999 wurde eine Seilbahn österreichischer Herkunft auf diesen Berg gebaut. Sie sollte anlässlich des Jahres 2000 ein touristischer Gegenpol zu Massada werden, wird jedoch eher von palästinensischen Besuchern benutzt. Wer in Jerusalem beim griechisch-orthodoxen Patriarchat eine Genehmigung einholt, kann das Kloster mit seinen wenigen Bewohnern besuchen.

Jericho Seilbahn

Eher lohnt sich ein Besuch des St. Georgs-Klosters im Wadi Qelt, das sich von Jericho hinauf beinahe bis Jerusalem zieht. Auf dem Pfad entlang des Wasserlaufs lässt sich gut wandern. Wer bereit ist, die »Wegezölle« bei einigen Beduinen zu zahlen, sprich: bei ihnen einzukaufen, kann auch von oben zum beschaulichen, in die Felswand gebauten Kloster gelangen. Die Mönche erfrischen den Besucher mit einem kühlen Saftgetränk und bieten ihre handgefertigten Ikonen an.