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Weinberg Gottes

Der Begriff Karmel oder Carmel ist entweder abgeleitet von kerem el und bedeutet "Weinberg Gottes" oder hat die Bedeutung "fruchtbares Land" (Jes 16,10; Jer 4,26; 2Kön 19,23) bis hin zu "frische Getrerideähren" (3Mo 2,14; 23,14). So erhielt der Kalkstein-Gebirgszug seinen Namen vermutlich von seinem üppigen Buschwerk und Waldbestand. Die Hügelkette erstreckt sich auf eine Länge von etwa 50 km von der Bucht von Akko bis zur Ebene von Dotan. Im näheren Sinne bezeichnet Karmel die höchste Erhebung (ca. 530 m). Wegen der für israelische Verhältnisse hohen Niederschläge hat das Gebirge eine üppige Vegetation und wurde zum Nationalpark erklärt.

Karmel Haifa PanoramaKarmel/Haifa Panorama

Haifa: Universität

Vom Fuß am Mittelmeer ziehen sich die Stadtteile Haifas bis zu einer Höhe von über 300 m die Hänge des Karmel empor. Besonders markant sticht der Hochhausturm des im Kammbereich liegenden Technions, der Technischen Universität Israels, heraus. Der Campus wurde in den frühen 1950er Jahren von Premierminister David Ben Gurion ausgewählt und beherbergt 85 Gebäude, darunter Studentenwohnheime, in denen 4000 Studenten Platz finden. Zunächst wurden die Fakultäten für Landwirtschaftstechnik, Chemie, Chemietechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und Management sowie für Allgemeine Studien neu gegründet. In den 1960er Jahren kamen weitere acht Fakultäten hinzu, darunter die Fakultät für Informatik, Medizin und 1970 die Fakultät für Biologie.

Bahai-Zentrum

Außerdem befindet sich in Haifa der Schrein des Bab, der sich innerhalb den aufwendig angelegten Hängenden Gärten der Bahai befindet und deren Weltzentrum bildet. Dieses Mausoleum birgt die Gebeine des 1819 geborenen Religionsstifters der Bahaigründers und befindet sich an dem Ort, den Baha’u’llah selbst bei einem Aufenthalt in Haifa wählte. Abdul-Baha kam die Aufgabe zu, dieses Bauwerk zu errichten, die sterblichen Überreste des Bab von Teheran/Iran zum Berg Karmel/Israel zu bringen und sie beizusetzen.

Haifa Bahai

Die Bahai-Religion ist gekennzeichnet von einem abrahamitischen Monotheismus eigener Prägung, in dessen Mittelpunkt der Glaube an einen transzendenten Gott, die mystische Einheit der Religionen und der Glaube an die Einheit der Menschheit in ihrer Mannigfaltigkeit steht.

Die architektonisch klassizistische Parkanlage erstreckt sich über einen Kilometer von der Panoramastraße hinab zur deutschen Siedlung.


Templersiedlung

Unterhalb der Bahai-Gärten stößt man auf eine Siedlung mit Häusern, die deutsche Inschriften, meist Bibelverse, tragen, und mit ihren Krüppelwalmdächern an Schwarzwaldhäuser erinnern. Es ist die renovierte deutsche Templer-Siedlung. Bei der Errichtung dieses "neuen Haifa" zogen die Ingenieure der Templer Umweltbedingungen wie die Topographie des Landes, das Klima, die Lage zum Meer oder die Entfernung zur bestehenden Stadt ins Kalkül. Die 30 m breite Hauptstraße, die heutige Ben-Gurion-Avenue, bildete die zentrale Achse der Kolonie und wurde von zwei kleineren Parallelstraßen flankiert, verbunden durch zwei Querstraßen. An den Abhängen des Karmel ging die Siedlung bei der Hagefen- (Wein) Straße in Weinberge über, die sich bis hinauf zur Panoramastraße erstreckten (heutiger Bahai-Komplex).

Karmel Haifa TemplerhausRenoviertes Templerhaus

Die Templer bauten keine Kirchen, zentrales Gebäude war das Gemeindehaus, die ebenso als Schulhaus diente. Das typische Templerhaus bestand aus drei Ebenen, einem Keller für Lebensmittel- und Wasserbevorratung, einem Erdgeschoss mit erhöhter Küche, Speise- und Wohnzimmer und dem Obergeschoss mit Schlaf- und Gästeräumen. Zunächst bauten sie auf ihre Häuser Flachdächer, als diese aber undicht wurden, kehrten sie zur deutschen Form des Satteldachs zurück.

Trotz zahlreicher Veränderungen ist die Architektur der Templer in dem renovierten Viertel deutlich zu erkennen, bis hin zu Ergänzungen aus den 1930er Jahren im bewusst integrierten Bauhausstil. Von dieser Siedlung ging eine Modernisierungswelle in Palästina aus, deren Früchte heute noch allenhalben erkennbar sind.

Haifa DrusendorfDrusendörfer

Dörfer im Karmel

Einen Besuch wert sind die Drusendörfer Daliyat al-Karmil und Isfiya, die beiden christlichen Karmeliterklöster, das Künstlerdorf En Hod und Zichron Jaakow, die Stadt, in der der größte israelische Weinproduzent Carmel einen seiner Hauptsitze hat. Auch dort hat sich eine kleine Gemeinde aus Württemberg niedergelassen.

Zichron Jaakow wurde 1882 von jüdischen Einwanderern aus Rumänien mit Unterstützung von Baron Edmond de Rothschild als Moschaw gegründet. Der Name der Stadt (Erinnerung an Jakob) wurde Rothschilds Vater, Jakob Rothschild, zu Ehren gewählt.
Baron Rothschild veranlasste die Anpflanzung von Weinstöcken und die Anlage eines Weingutes. An der nahe gelegenen Küste, im heutigen Kibbuz Nachscholim, wurde eine Flaschenfabrik errichtet.

Eine der Sehenswürdigkeiten Zichron Jaakows ist Ramat haNadiv (die "Anhöhe des Wohltäters"). Dort befindet sich in einer Parkanlage das Grab Rothschilds und seiner Frau; ihre sterblichen Überreste wurden von Frankreich überführt und am 6. April 1954 hier beigesetzt.